Erfurt. Durch Beteiligungen an Unternehmen unterstützt die Aufbaubanktochter bmt bei Gründungen und Expansionen. 320 Millionen Euro stehen dafür bereit.

Thüringen verfügt über eine der größten Beteiligungsgesellschaften aller Bundesländer.

Die aktuell acht Fonds sind mit einem Gesamtvolumen von 320 Millionen Euro ausgestattet, bestätigte der Vorstandschef der Thüringer Aufbaubank, Matthias Wierlacher, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Fonds werden durch die bmt Beteiligungsmanagement Thüringen – eine Tochter der Aufbaubank – gesteuert. „Wir investieren vor allem in wachstumsstarke Technologieunternehmen“, erläuterte Wierlacher die Strategie.

Abschreibungen wegen Mitec-Pleite

Genau derartige Unternehmen mit Substanz sind in Thüringen bµµesonders häufig unter den Gründern zu finden. Deshalb spüre die Beteiligungsgesellschaft auch nichts von rückläufigen Gründerzahlen im Freistaat. „Die Nachfrage nach Beteiligungen ist unverändert hoch“, sagte Wierlacher.

Das liege auch am enormen Ansehen, welches die bmt längst über die Landesgrenzen hinaus genießt, so der Bankchef. So habe der Gang des Jenaer Biopharmaunternehmens Inflarx an die Technologiebörse Nasdaq nicht nur Geld in die Kassen der bmt gespielt sondern auch das internationale Renommee gestärkt. Das gelte ebenso für den Verkauf des Erfurter Start-ups Fayteq an Facebook.

Mit drei Fonds – die bis 1,2 Millionen Euro, bis 4 Millionen und bis 10 Millionen Euro investieren können – decke man die gesamte Bandbreite von der Unternehmensgründung über Wachstum und Expansion bis Nachfolgeregelung ab, so µ.

Seit 2015 wurden durch die Beteiligungen bereits in der Frühphase von Firmengründungen über 200 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Zudem gelang es binnen drei Jahren über 250 Millionen Euro privater Investments nach Thüringen anzuwerben.

Natürlich habe es neben den Erfolgen auch Ausfälle von Kapital gegeben, räumte Wierlacher ein. So habe man durch die Insolvenz des Autozulieferers Mitec, an dem ein Thüringer Fonds beteiligt war, rund 5,5 Millionen Euro abschreiben müssen.

„2019 hat es lediglich den Ausfall von zwei kleinen Beteiligungen gegeben“, so Wierlacher. Angesichts von 58 Investments ein geringer Anteil. Zu den Unternehmen, an denen man Anteile hält, gehören neben zahlreichen hochinnovativen Start-ups auch die Jenoptik AG, Kahla Porzellan oder der Automobilzulieferer Samag in Saalfeld. Dagegen hat man die Beteiligungen an den Firmen Carl Zeiss Meditec und Analytik Jena in Jena beendet und die Anteile veräußert.