Britta Hinkel über igelunfreundliche Nachtfahrten

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Hast du eigentlich schon mal mit der Sense den Rasen gemäht?“

„Nö, aber ich hab schon mit diversen Workshops geliebäugelt, die einem diese recht schwierige Technik vermitteln“, sag ich.

„Ein Rendezvous mit dem Sensenmann?“, sagt Pia.

„Bist du verrückt?! Natürlich nicht! Und nebenbei bemerkt: Aus so ‘nem Workshop wird eh nix. Mit meinem Heuschnupfen würde ich auf einer Alm- oder jeder anderen Wiese, auf der es grünt und blüht, mächtig leiden“, sag ich.

„Also greifst du doch eher zum Rasenmäher?“, sagt Pia.

„Ich lasse greifen. Nur ganz selten überkommt mich mal die große Lust, mit dem brummenden Ungetüm durch den Garten zu kurven und eigenhändig den Rasen zu stutzen“, sag ich.

„Ja, der Hang zu derlei Technik ist auch nicht so mein Ding. Wahrscheinlich bleibt das dann doch eine Jungsdomäne: Den Sitzrasenmäher über den grünen Teppich zu chauffieren oder den Traktorfahrer für Arme zu geben… da gibt es Beglückenderes!“, sagt Pia.

„Schafe? – Wobei raspelkurzes Gras ja überhaupt nicht mehr angesagt ist. Wer braucht schon einen Golfrasen hinterm Haus?“, sag ich.

„Unser Nachbar hat sich letztes Jahr einen Mähroboter zugelegt, frag nicht! Selbst wenn von ,Herrchen’ weit und breit nichts zu sehen war, hab ich mich zeitweise von dem Ding beobachtet gefühlt. Und war froh, als er auf Nachtbetrieb umgestellt hat und das Maschinchen nur noch bei Dunkelheit seinen Job verrichtete“, sagt Pia.

„Um Gottes willen! Red ihm das aus! Hab neulich gelesen, wie gefährlich diese Teile für nachtaktive Tiere sind und dass immer wieder Igel damit angefahren und böse verletzt werden!“, sag ich.

„So viel zum Thema Sensenmann...“, sagt Pia.