Herr Bärsch erklärt, was wir von der Speisekarte der Neandertaler lernen können.

Keine Spezies wurde so gründlich erkundet wie die Neandertaler. Wir wissen über das Leben des Neandertalers und der Neandertalerin mittlerweile mehr, als über das unserer eigenen Kinder. Trotzdem verblüffen uns Forscher immer wieder mit neuen Fakten. Das jüngste Geheimnis wurde 1187 Vogelknochen auf der Schwäbischen Alb entrissen. Dank ihnen wissen wir nun, dass die Neandertaler nicht die auf den Verzehr von Großwild festgelegten Grobmotoriker waren, für die wir sie bislang hielten. Sie aßen nicht nur Rentiersteaks und Wollnashornhaxen, sondern konnten auch Brathähnchen zubereiten. Das lässt den Unterschied zwischen Neandertalern und modernen Menschen weiter schrumpfen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass Überreste einer von Neandertalern gebauten Mastviehanlage gefunden werden. Dann ist unbedingt zu erforschen, ob es damals schon einen Tierschutzbeauftragten gab und ob es den Neandertalern gelang, dieses Amt zu schaffen, ohne dass zuvor 2000 Schweine ersticken mussten.