Karsten Jauch über eine Filmpremiere in Thüringen.

„Märchen von Silber und Gold“ heißt das Motto des 2. Internationalen Märchenfilm-Festivals in Annaberg-Buchholz. Man kann ein wenig neidisch auf die Idee sein: Thüringen mit seinen Schlössern ist wie geschaffen für ein derartiges Festival. Doch die Sachsen waren schneller. Zum Start des Festivals vor zwei Jahren kamen mehr als 20.000 Besucher. Dieses Jahr soll Schauspielerin Karin Ugowski, die bei der Defa einmal die Goldmarie war, in Annaberg-Buchholz die Ehrenpräsidentin sein.

Ende August startet das Festival, zu dessen Schwerpunkt die Märchenfilme aus der Tschechischen Republik gehören. An einem Festivaltag werden sogar Filme in der Originalsprache gezeigt – ein cleverer Schachzug, um Besucher aus dem Nachbarland anzulocken. Dazu gibt es eine Ausstellung mit Kostümen aus dem berühmten Studio Barrandov in Prag und aus Babelsberg. Deutsche und internationale Produzenten, aber auch Hauptdarsteller und Regisseure treffen sich zu einem Filmsymposium. So gibt es nicht nur Prinzessinnen, sondern auch ein bisschen Überbau.

Insgesamt sollen knapp 40 Filme in über 130 Filmvorstellungen gezeigt werden, darunter viele Neuverfilmungen. Zum Auftakt ist der Streifen „Schneewittchen und der Zauber der Zwerge“ zu sehen. Es ist die neueste deutsche Produktion des ZDF für das diesjährige Weihnachtsprogramm. Gedreht wurde auf der Burg Pernstein in Tschechien. Regie führte Ngo The Chau, der mit seinen „Tatort“-Filmen bekannt wurde. Wer nicht bis Weihnachten warten will, der kann dieses Märchen in den nächsten Tagen in Thüringen sehen. Beim Kinderfilmfestival „Goldener Spatz“ ist der Spielfilm Teil des Wettbewerbes: Er steht heute in Gera und morgen in Erfurt im Programm.

Natürlich wissen sie im Erzgebirge, dass die Deutschlandpremiere des Filmes jetzt in Thüringen ist. Am „Goldenen Spatz“ kann man nicht so einfach vorbeigehen. So haben die Organisatoren die Vorführung in Annaberg-Buchholz kurzerhand als Sachsenpremiere eingeplant.