Britta Hinkel ist für ihre beste Freundin Pia Beraterin in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Was hast du dir denn für dieses Jahr so alles vorgenommen?“

„Mein Hauptvorsatz lautet: Keine Vorsätze! Die hält man eh nicht und das sorgt am Ende bloß für Frust!“, sag ich.

„Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du für 2022 keinen einen einzigen Vorsatz gefasst hast“, sagt Pia.

„Nö. Hab ich nicht“, sag ich.

„Aber Vorsätze zu fassen, das ist wichtig! Sagen zumindest Psychologen. Schließlich ist das wie eine innere Inventur“, sagt Pia.

„Ja, ich weiß. Man muss ab und an schauen, wo man steht, was man tut, was man verpasst, wohin man will… – Blablabla. Aber mir ist einfach der Druck zu groß, den man dabei auf sich selbst ausübt. Ich hab keine Lust darauf, mich ständig dabei kontrollieren zu müssen, ob ich nun wirklich genug Sport treibe, ausgewogen esse und nachhaltig lebe“, sag ich.

„War das denn in der Vergangenheit so bei dir? Hast du schlechte Erfahrungen mit guten Vorsätzen gemacht?“, sagt Pia.

„Ehrlich gesagt, erinnere ich mich nicht an Vorsätze aus früheren Jahren. Wohl ein Grund mehr, keine zu fassen“, sag ich.

„Und du hast überhaupt keine Vision fürs neue Jahr? Auch nicht so ganz heimlich, im tiefsten Inneren?“, sagt Pia.

„Okay, meiner besten Freundin kann ich es ja verraten. Ich will ein bisschen milder auf meine unvollkommene Umgebung reagieren, nicht mehr so streng und unerbittlich mit den Fehleren meiner Mitmenschen umgehen und weniger impulsiv reagieren“, sag ich.

„Jepp! Das ist doch mal was! Glückwunsch!“, sagt Pia.

„Von wegen Glückwunsch. Das heißt ja auch, dass ich meinem Hauptvorsatz, keine Vorsätze zu fassen, untreu geworden bin. Und das sogar schon im ersten Monatsdrittel des neuen Jahres.“, sag ich.