Britta Hinkel ist für ihre beste Freundin Beraterin in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Wie soll deine Beerdigung ablaufen?“

„Hab ich was verpasst?“, sag ich.

„Na im November so rund um Volkstrauertag und Totensonntag beschäftigt man sich schon mal mit dem Lebensende“, sagt Pia.

„Wohl wahr. Aber ich muss gestehen, anscheinend doch lieber mit dem Tod der Anderen als mit der eigenen Endlichkeit“, sag ich.

„Du hast dir also noch nie Gedanken über deine eigene Beerdigung gemacht?“, sagt Pia.

„Doch, aber eher fragmentarisch. Wenn ich zur Beisetzung bei anderen Menschen war oder selbst Angehörige beerdigen musste, sind meine Gedanken schon mal in diese Richtung gewandert“, sag ich.

„Und dann?“, sagt Pia.

„Hab ich ganz schnell umgeschwenkt und an etwas Erquicklicheres gedacht“, sag ich.

„Da bist du nicht allein, das geht wohl den meisten so“, sagt Pia.

„Ja, der Gedanke, dass irgendwann alles vorbei ist, behagt mir nicht unbedingt. Aber zumindest weiß ich, wen und was ich auf meiner Beerdigung nicht haben will“, sag ich.

„Erzähl!“, sagt Pia.

„Ist mir zu intim. Aber wenn es dich beruhigt, du bist gern gesehen“, sag ich.

„Gesehen?“, sagt Pia.

„Ach du weißt schon, was ich meine. Und prinzipiell tendiere ich zu einem sehr kleinen Event. Ganz anders als Menschen, die sich auf ihrem Grab feiern lassen möchten, sich zum Abschied singende und tanzende Freunde wünschen. Das ist nicht so mein Ding. Ich mag es eher minimalistisch, unspektakulär, still“, sag ich.

„Ach so? Klein, aber fein?“, sagt Pia.

„Ist ja vielleicht tagesformabhängig? Womöglich würde ich deine Frage im Mai auch ganz anders beantworten? Momentan jedenfalls ist mir in Sachen Mitentscheiden das Hier und Jetzt wichtiger“, sag ich.