Britta Hinkel über Sanktionen für Müllferkel.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Hand aufs Herz: Lässt du auch manchmal deinen Müll einfach so auf die Straße fallen?“

„Nein, ganz bestimmt nicht“, sag ich.

„Ach komm! Auch nicht Kaugummipapier, ‘nen Fahrschein oder eine leere Eiswaffel?“, sagt Pia.

„Nö! Auf keinen Fall!“, sag ich.

„Glückwunsch! Reicht ja auch, was andere so entsorgen“, sagt Pia.

„Du meinst, weil gefühlt immer mehr Unrat auf Fußwegen, Rabatten, im Gebüsch oder unter Straßenbäumen herum liegt?“, sag ich.

„Genau. Echt eklig, was da so zusammenkommt. Und manche Leute scheint das einfach nicht zu stören. Aber den Müllferkeln passiert ja am Ende auch nichts“, sagt Pia.

„Ich hab neulich von einer Hamburger Künstlerin gehört, die regelmäßig weggeworfene Dinge einsammelt und daraus Abfall-Collagen bastelt. Du glaubst gar nicht, wie viele Kunstwerke die schon aus Bierbüchsen, Plastiktüten und Zigarettenschachteln kreiert hat. Sogar ein Flipflop, T-Shirts und neuerdings Unmengen an Masken waren dabei“, sag ich.

„Und was macht sie mit diesen Collagen?“, sagt Pia.

„Die hängt sie in ihrem Atelier auf und stellt sie zur Schau“, sag ich.

„Das stinkt doch“, sagt Pia.

„Nein, sie kocht den Kram vor dem Upcycling sogar aus. Total hygienische Sache also“, sag ich.

„Vielleicht sollte man unter dem Motto ‘Zurück zum Absender’ jeden, den man dabei erwischt, dass er seinen Abfall gedankenlos in die Gegend schmeißt, mit so einer Collage zwangsbeglücken“, sagt Pia.

„Genau! Und zwar mit der Maßgabe, die auf keinen Fall entsorgen zu dürfen, sondern sie sich quasi als Denk-Mal ins Wohnzimmer hängen zu müssen! Sonst hagelt es eine deftige Strafe!“, sag ich.