Britta Hinkel sucht für Pia das perfekte Grundrauschen.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Wie geht es dir mit absoluter Stille?“

„Ehrlich gesagt war ich schon lange nicht mehr in der Situation, überhaupt kein Geräusch um mich zu haben“, sag ich.

„Musst du unbedingt mal ausprobieren!“, sagt Pia.

„Klingt so, als hättest du das gerade getestet?“, sag ich.

„Naja, eher unfreiwillig. Ich hab den Keller aufgeräumt, und da unten hatte ich keinen Handy-Empfang, konnte mich nicht mit Musik beschallen und Straßengeräusche, Kinderstimmen oder Vogelgezwitscher dringen auch nicht dorthin durch“, sagt Pia.

„Und?“, sag ich.

„Naja, ich war kurz vor einer depressiven Verstimmung. Allein mit dem ganzen Kram um mich rum, dem Durcheinander ausgeliefert ohne akustische Zerstreuung, das kann einen total runterreißen“, sagt Pia.

„Und du meinst, daran war die Stille schuld und nicht dein Messie-Chaos?“, sag ich.

„Wenn du so fragst, bin ich mir gar nicht mehr sicher. Hab jedenfalls erst mal meine Lieblingsmusik angestellt, als ich wieder in meiner Wohnung war“, sagt Pia.

„Interessanter Reflex! Ich sehne mich ja manchmal geradezu nach totaler Stille, bei all dem Lärm, der uns umgibt. Aber wahrscheinlich braucht der Mensch doch so eine Art Grundrauschen“, sag ich.

„So ein monotones Beschallt-Werden?“, sagt Pia.

„Nö, ganz individuell. Je nach Gemütszustand anregend oder beruhigend, aufbauend, inspirierend, stimulierend, motivierend… Ich werde dir mal DEIN perfektes Grundrauschen zusammenmixen. Aber erst, sobald ich meinen Keller aufgeräumt habe“, sag ich.