Britta Hinkel macht Pia zu einer netten Rentnerin.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Was glaubst du, wie werden wir mal als Rentnerinnen sein?“

„Das ist ja Gott sei Dank noch ein Weilchen hin, wieso beschäftigt dich das?“, sag ich.

„Na man macht sich halt so seine Gedanken. Und immer wenn ich knurrige, meckernde, ungehaltene Rentner erlebe, dann frage ich mich, ob ich später vielleicht mal genauso werde“, sagt Pia.

„Also ich erlebe ja in meinem Alltag ganz andere alte Leutchen: freundliche, liebenswerte, hilfsbereite, humorvolle...“, sag ich.

„Klar, es gibt natürlich wie immer und überall auch unter Rentnern solche und solche“, sagt Pia.

„Genau! Ob man ein ätzender Typ ist, hat eben nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun!“, sag ich.

„Mag sein“, sagt Pia.

„Ich denke mal, die alten Nörgelsäcke von heute waren auch als junge Menschen schon schwer zu ertragen und ähnlich bissig veranlagt. Und meine stets heiter gestimmten Sportsfreunde im Seniorenalter waren sicher auch schon als jüngere Semester total angenehme Zeitgenossen“, sag ich.

„Ach, das beruhigt mich. Du meinst also, wir werden später mal nicht das negative Rentner-Klischee bedienen und cool daher kommen?“, sagt Pia.

„Nö, das hab ich so nicht gesagt“, sag ich.

„Sondern?“, sagt Pia.

„Du wirst wohl oder übel noch ein bisschen an dir arbeiten müssen“, sag ich.

„Wie meinen?“, sagt Pia.

„Na um später mal eine herzensgute, mitfühlende und ausgeglichene Rentnerin zu sein. Fang einfach schon mal an, dich zu ändern“, sag ich.