Britta Hinkel setzt auf originelle Geschenke.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Sind Gutscheine in deinen Augen seelenlose Geschenke?“

„Nö, das würde ich so nicht sagen“, sag ich.

„Du gehörst also nicht zu den Leuten, die finden, dass man mit Gutscheinen keine besondere Verbundenheit zum Beschenkten bekundet?“, sagt Pia.

„Nein! Es gibt auch Leute, die finden Insekten lecker. Was solls?!“, sag ich.

„Jetzt bleib mal ernst! Du würdest dich also über einen Gutschein durchaus freuen?“, sagt Pia.

„Naja, nicht über jeden x-beliebigen. Es kommt einfach darauf an, wofür der Gutschein ist, ob ich das gebrauchen kann. Es muss mir gefallen, Spaß machen, zu meiner Zerstreuung beitragen, darf mich nicht unter Druck setzen“, sag ich.

„Schwierig“, sagt Pia.

„Wieso? Man kann in ein Restaurant gehen, sich einen Gutschein für einen bestimmten Betrag geben lassen, den bezahlen und dann verschenken. Oder gleich einen Stapel davon kaufen und zu jeder Gelegenheit diese Gutscheine unter seine Lieben streuen. Wenn es ein tolles Restaurant ist – kein Problem. Die Beschenkten werden sich jedes Mal wieder darüber freuen“, sag ich.

„Aber so richtig glücklich macht dich das eigentlich nicht, oder?“, sagt Pia.

„Für mich zählt die Geste. Es muss nicht mal ein Gutschein sein, ich könnte mich sogar über eine Liste freuen“, sag ich.

„Eine Liste?“, sagt Pia.

„Ja, eine Liste all der Filme beispielsweise, die ich in diesem Jahr angefangen habe zu schauen und bei denen ich eingeschlafen bin. Das sind so einige. Und die würde ich gern irgend wann mal zu Ende schauen. Eine kleine Liste – liebevoll gestaltet natürlich – wäre da sehr hilfreich“, sag ich.

„Dann weiß ich das perfekte Geschenk für dich: einen Gutschein für eine Liste all der Filme, die du irgendwann mal zu Ende schauen willst. Das krieg ich hin! Frohe Weihnachten“, sagt Pia.