Britta Hinkel pfeift mit Pia auf verpasste Chancen.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Fasst du Schornsteinfeger an?“

„Bisher locken mich fremde Männer nicht aus der Reserve “, sag’ ich. „Ich bin durchaus glücklich liiert!“

„Du weißt schon, warum ich das frage?!“, sagt Pia.

„Na logisch. Abergläubische Menschen meinen, das bringt Glück. Und immer, wenn ich einem Schornsteinfeger begegne, geht mir das auch durch den Kopf. Und dann überlege ich kurz, ob ich es wage. Aber ich traue mich nie“, sag’ ich.

„Tja, das nennt man verpasste Chancen!“, sagt Pia.

„Mag schon sein, dass ich dazu neige, Chancen in den Wind zu schlagen. Aber solange ich souverän damit umgehen kann, beschäftigt mich das nicht wirklich“, sag’ ich.

„Souverän damit umgehen?“, sagt Pia.

„Na bleiben wir beim Beispiel Schornsteinfeger. Wahrscheinlich würde ich dem sofort an den Ärmel greifen, wenn ich einen ganz konkreten Glückswunsch hätte, den mir dieses Anfassen erfüllen könnte. Den aber hab ich offenbar nicht. Ist doch toll!“, sag’ ich.

„Jetzt redest du dir aber dein Leben schön!“, sagt Pia.

„Nö, wieso? Wenn ich diesen konkreten Wunsch denn hätte, weiß ich andererseits, dass es mit Schornsteinfeger-Anfassen nicht getan ist und ich etwas anderes dafür tun müsste, damit er sich erfüllt. So eine Begegnung erinnert mich also bestenfalls daran, dass da was in der Warteschleife hängt, woran ich arbeiten müsste“, sag’ ich.

„Hut ab!“, sagt Pia. „Aber wenn es nun genau dafür ein Quäntchen Glück bedürfte?!“

„Dann weiß ich: Der nächste Schornsteinfeger kommt bestimmt . . .“, sag’ ich.