Britta Hinkel kommuniziert auf allen Ebenen.

Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Gibst du mir deine Urlaubsadresse? Ich will dir ein Brieflein schicken.“

„Ist ja nett gemeint, aber das wird zeitlich eng. Der kommt bestimmt erst an, wenn ich schon wieder abgereist bin“, sag ich.

„Ach, das ist ja blöd. Was kann ich denn jetzt machen?“, sagt Pia.

„Ehrlich gesagt, ich liebe ja auch die traditionelle Art, Briefe zu schreiben. So auf richtigem Papier, mit Umschlag und Briefmarke. Und fast noch mehr liebe ich es, Briefe zu bekommen. Es ist jedes Mal ein Fest, wenn ich die handgeschriebenen Zeilen erkunde. Aber im 3. Jahrtausend gibt es nun wirklich auch andere Übermittlungsmöglichkeiten für brandaktuelle News, Seelenkummer oder Tratsch. Übertreibst du deine Vorliebe nicht ein bisschen?“, sag ich.

„Na, das sagt die Richtige! Musst mich ja nicht vor den Kopf stoßen, bloß weil ich seit Jahren brav mit dir korrespondiere wie einst unsere Urgroßmütter mit ihren Freundinnen. Ich hab eben Gefallen daran gefunden, mich ab und an auf den Hosenboden zu setzen, mich zu sammeln und ein Brieflein zu verfassen. Dass ausgerechnet du das jetzt kritisierst, wundert mich!“, sagt Pia.

„Nö, das war nicht böse gemeint, ich mag deine Briefe wirklich. Aber wie gesagt, bis zu meinem Urlaubsort braucht die Post ein Weilchen, zumal sie mit Streiks droht. Wäre doch schade, wenn dein handgestricktes Schriftstück verloren ginge“, sag ich.

„Naja, blöderweise hab ich schon angefangen …“, sagt Pia.

„Weißt du was? Fotografier den Brief ab, wenn du fertig bist, und maile mir dann den Inhalt. Und das Original drückst du mir später in die Hand, wenn ich wieder daheim bin“, sag ich.

„Klasse Idee!“, sagt Pia.

„Tja, man muss den technischen Fortschritt nur kreativ zu nutzen wissen“, sag ich.