Elena Rauch rät, wie Frauen den heutigen Abend überstehen.

Inmitten in der Erkältungswelle des vergangenen Winters überraschte uns ein Professor aus dem kalten Neufundland mit einer Studie: Angeblich ist das männliche Immunsystem tatsächlich den mörderlichen Schnupfenviren hilfloser ausgeliefert, das Testosteron ist schuld. Der Befund sollte wohl unsere Lästereien über die wehleidigen Männer ein für alle mal beenden. Jetzt hat ein Kollege aus Montreal nachgelegt. Er will bewiesen haben, dass Männer eine höhere Toleranzschwelle gegenüber Schmerz haben, als wir Frauen. Mit anderen Worten: Ein echter Kerl könnte sich selbst unter Presswehen noch locker in ein Buch über Quantenmechanik vertiefen, statt den Kreißsaal nach einer Periduralanästhesie zusammenzubrüllen. Ist ja nicht seine Schuld, dass er das nicht beweisen kann.

Bevor Sie sich jetzt aufregen, sollten Sie an einem Tag wie heute das Gute in dieser Botschaft sehen. Millionen Frauen fragen sich ängstlich, wie sie am späten Abend ihre schmerzgepeinigten Männer vor dem völligen Zusammenbruch retten sollen. Falls die Jungs in Sotschi wieder „ihre Leistungen nicht abrufen können“. (Sie merken, ich habe vergangenen Sonntag aufgepasst). Meine Mutter rät in solchen Fällen, sich das nächst Schlimmere vorzustellen. Das wäre dann zugegeben eine echte Herausforderung. Mein Vorschlag: Stell dir vor, Macron lässt die Tour de France absagen. Versuchen Sie das, aber ich kann nicht garantieren, dass es bei Ihnen auch funktioniert. Wenn nicht, können Sie nach allem, was wir jetzt über die männliche Schmerztoleranz wissen, auch beruhigt sagen: Reiß dich zusammen. Wer einen Männerschnupfen übersteht, übersteht auch das.