Elena Rauch über helfende Ehemänner.

Wir wollen nicht undankbar sein: Alle Studien bestätigen, dass Männer zwar noch immer viel weniger ihrer kostbaren Freizeit für uninspirierende Tätigkeiten im Haushalt verschwenden, als Frauen, aber davon immerhin mehr als früher. Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt, sagt sich die kluge Frau. Trotzdem muss an dieser Stelle an eine Tatsache erinnert werden, von der wir zwar alle ahnen, die nun aber wissenschaftlich bestätigt ist: Sobald eine Frau mit einem Mann zusammenzieht, hat sie mehr Arbeit. Also zusätzliche Arbeit, die sie nicht hätte, würde sie alles allein erledigen.

Wir wollen nicht unterstellen, dass Männer mit Vorsatz handeln. Es kann sich dabei also nur um Arbeit handeln, die Männer verursachen, wenn sie sich an das Mysterium Haushalt heranwagen. Keine Frau zum Beispiel hat je gezählt, wie viele Stunden sie schon damit verbracht hat, zerkrümelte Papiertaschentücher aus der Wäsche zu klauben, die er in die Trommel gesteckt hat. Sie ist schon dem Schicksal dankbar, dass er es überhaupt wagt, das Socken fressende Ungeheuer autark zu bedienen. Oder wie aufwendig das Beseitigen der Spuren ist, nachdem er mit allerbesten Absichten und fünf Litern Wasser den Staub der gesamten Wohnung überall verteilt hat und das „Wischen“ nennt.

Nun wissen wir es: Es sind sieben Stunden Mehrarbeit für eine Frau, die ein Ehemann pro Woche verursacht. Wissenschaftler der Universität Michigan haben das anhand einer sehr komplizierten Rechnung ermittelt, die auf Selbstauskünften von Männern und Frauen beruhen.

Was aber machen machen mit dieser Erkenntnis? Am besten gar nichts. Schweigen, ihn zum Einkaufen schicken und heimlich nacharbeiten. Er soll es nie erfahren. Wenn wir Männer schon im Anfang eines schweren Weges demotivieren, sind wir selber schuld.