Ingo Glase über russische Spezialitäten.

Asiatische, orientalische oder russische Lebensmittelläden finde ich ja faszinierend. Was man dort alles entdecken kann… Gewächse, die schwer zuzuordnen sind, Konserven, deren Inhalt man nur erahnen kann. Die deutsche Übersetzung im Kleingedruckten hilft nur bedingt weiter. Dennoch habe ich im Asia-Markt eine fruchtig-scharfe Grill-Marinade entdeckt, im Basar wunderbare Gewürze und im russischen Magazin Birnenbrause.

Zudem entdeckte ich dort ein Regal mit merkwürdigen Haushaltsgeräten. Ganz begeistert wanderte eine Teigform für Wareniki in den Korb. Das Gerät sieht aus wie eine winzige Pfanne mit zwei Griffen. Auf die mittige Mulde wird Nudelteig gelegt und etwas Füllung platziert, dann wird die Pfanne zusammengeklappt und die maultaschengroße Nudeltasche in kochendem Wasser gegart. Die russischen Maultaschen werden gern mit gestampften und gewürzten Kartoffeln gefüllt und mit gebratenen Zwiebeln und Butter serviert.

Noch spannender fand ich aber Pelmeniza, eine runde Ausstanz-Form für Pelmeni. Über das wabenförmige Gitter wird Nudelteig gelegt, die Füllung kommt löffelweise auf die verdeckten Löcher. Darauf kommt wieder eine Lage Teig. Wird mehrmals mit dem Nudelholz über die Form gerollert, drücken sich die Teiglagen in den Waben zusammen – und purzeln als Pelmeni auf den Tisch. Eine Lage entspricht einer Portion.

Meist werden die russischen Ravioli mit Hackfleisch gefüllt und in Wasser oder Brühe gekocht, sie können aber auch mit einer Mischung aus blanchiertem Kohl, Zwiebeln und Pilzen gefüllt und frittiert werden.

Auf jeden Fall gibt es Schmand oder saure Sahne, Dill oder Petersilie dazu. Und eigentlich Wodka. Auch den gibt es im Magazin, portionsweise abgepackt zu 100 Gramm, cto Gramm.