Ingo Glase über den Charme Frankreichs.

Croissant und Baguette, Madeleines und Eclair – wohl nirgendwo sonst auf der Welt könnte die Speisekarte glatt als Chanson gesungen werden. Die Worte, so weich wie ein flauschiges Brioche, machen gleich Appetit. Und am besten schmeckt das alles natürlich in Paris, der zauberhaften Stadt der Liebe – und die geht ja bekanntlich durch den Magen.

Das Kochbuch „Verliebt in Paris“ lädt zu einem Bummel durch die Metropole ein, den man auch in Corona-Zeiten unternehmen kann, indem man sich durch die Rezepte und Geschichten blättert. Man streift durch die schönsten Parks, durch die engen Gassen und entlang der Seine, viele Stellen sind berühmte Schauplätze in Filmen, Büchern und dem echten Leben. Der Bummel beginnt im Café aus der zauberhaften Romanze „Die fabelhafte Welt der Amélie“ am Montmartre. Der Weg führt über stille Parks, lebendige Plätze und mystische Friedhöfe und wird begleitet von Anekdoten und Episoden. Serviert wird nicht die aufwändige Haute Cuisine, sondern die klassische Kost, die man auch selbst zubereiten kann, Süßes wie Herzhaftes, Leichtes wie Deftiges.

Vieles macht sich wie von selbst, etwa das berühmte Kartoffelgratin Dauphinois. Etwas mehr Arbeit, aber auch mehr Eindruck macht die noch berühmtere Pariser Zwiebelsuppe: Zwiebelringe in Butter goldbraun und weich dünsten. Mit Mehl bestäuben, verrühren und mit Weißwein ablöschen. Brühe, Lorbeer und Thymian zugeben, 20 Minuten kochen lassen. Kräftig würzen – Cayennepfeffer und Muskat dürfen nicht fehlen, Lorbeerblatt herausfischen. Die Suppe in Suppentassen füllen, mit frisch gerösteten Baguettescheiben (oder Toast) belegen, mit kräftigem Reibekäse bestreuen und im Ofen goldgelb überbacken. So schmeckt Paris.

„Verliebt in Paris“ aus dem Hölker Verlag. 176 Seiten für 30 Euro.