Ingo Glase schreibt in seiner Kolumne über den Blumenkohl.

Obwohl Blumenkohl wortwörtlich seine Wurzeln in Thüringen hat, wird er oft vernachlässigt. Denn meist kommt er weichgekocht auf den Teller, mit Butter, Sauce Hollandaise oder Semmelbröseln, meist zu Schnitzel und Bratklops. Wer Blumenkohl mal anders schmecken möchte, muss zum Inder gehen, dort werden die Röschen in Kichererbsenteig paniert. Dabei ist der Blumenkohl ein wertvoller Lieferant von Vitamin C und Mineralstoffen, die aber leicht weggekocht werden. Es reicht, den Blumenkohl in fingerdicke Scheiben zu schneiden, mit einer Marinade aus leicht erwärmten Kokosöl, Limettensaft und Gewürzen zu bestreichen und im Ofen zu grillen, bis er gar ist, das geht relativ fix. Noch vitaminreicher ist der Blumenkohl roh – etwa als Salat mit Walnüssen und Kapern: Blumenkohl (bis auf den Strunk) reiben und mit einer Marinade aus Orangen- und Zitronensaft, Olivenöl, Kapern oder Oliven, Zucker, Salz und Pfeffer sowie Wal- oder anderen Nüssen vermischen. Wer es fruchtiger mag, zerpflückt den Kopf in kleine Röschen und zaubert aus klein geschnittenen Äpfeln und Datteln, Olivenöl und Zitronensaft, Rucola, Schwarzkümmel und üblichen Gewürzen einen knackigen Salat. Wird der Blumenkohl im Ganzen gebacken, kommen seine verschiedenen Aromen zum Vorschein: die salzigen Blätter, die süßen Röschen, die nussigen Stiele. Dafür den Kopf mit Olivenöl einreiben, das Öl sollte in alle Ritzen sickern. Mit Salz und Pfeffer würzen und im Ofen bei 180 Grad Celsius (Umluft) etwa eine Stunde backen. Etwas Bräune schadet dem Blumenkohl dabei nicht, im Gegenteil, das verstärkt das nussige Aroma.

Viele weitere Blumenkohl-Gerichtein „Viel mehr vegetarisch“ aus dem at-Verlag, 416 Seiten, 28 Euro.