Ingo Glase über den Wert des Gartens.

Mehrere Sorten Äpfel und Birnen, alle möglichen Beeren, Orangen und Bananen sowieso, dazu noch doppelt so viel Gemüse – von Aubergine bis Zucchini fehlt kaum ein Buchstabe: Das Angebot in den vielen Kaufhallen kennt keine Jahreszeit und keine Regionen. Aber trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb?) haben immer mehr Leute Lust aufs Gärtnern, bauen vor oder hinter dem Haus, im Kleingarten oder sogar auf dem Balkon an, was in die Erde passt. Tomaten und Erdbeeren schmecken sowieso am besten, wenn man sie selbst erntet.

Mal sind es nur Kräuter, mal kleine oder große Früchte, je nach Möglichkeit. Dabei ist für viele nicht die Frucht das Ziel, sondern das Gärtnern an sich. Das Pflanzen und Pflegen, das Gießen und Düngen, manche Leute reden sogar mit ihren Pflanzen. Man freut sich jeden Tag über kleine Wachstumsfortschritte, sieht, wie die Pflanzen größer und die Früchte dicker werden. Gärtnern beruhigt, macht viel Freude – und belohnt letztendlich die Mühe mit der eigenen Ernte.

Was man so alles aus eigenem Obst und Gemüse zaubern kann, verrät das Koch- und Backbuch „Der Genuss wächst vor der Tür“ (Thorbecke-Verlag, 152 Seiten,
22 Euro). Statt nach Frühstück, Mittag und Abendbrot gliedert sich das Buch nach Nutzgarten, Gewächshaus, Obst-, Kräuter und wilder Garten, gibt Tipps zum Gärtnern und Ernten und zeigt, wie man heimische Ernte in exotische Gerichte verwandeln kann, Zucchini etwa in sahnige Zitronenpasta, Tomaten in Fagioli all’ucceletto oder Kartoffeln und Zuckerschoten in einen würzigen Mittsommer-Kräutersalat.

Aber ein Garten macht nicht nur satt, sondern auch schön: etwa mit dem eigenen Massageöl, Badesalz oder Gesichtspeeling. Selbst so etwas muss man dann nicht mehr im Supermarkt kaufen.