Ingo Glase freut sich über neue Ideen mit Mohn.

Mit dem Herbst kommt bei mir auch der Appetit auf Mohn zurück. Das könnte am österreichischen Mohndorf Armschlag liegen, das ich im Herbst vor einigen Jahren besuchte. Das ganze Dorf hat sich dem Mohn verschrieben – und erlebt dadurch eine regelrechte Blüte. Tausende Touristen verfolgen regelmäßig jeden Schritt der Mohnbauern, die nicht nur den Mohn selbst zu verblüffenden Ideen verarbeiten, sondern auch die leeren Kapseln.

Natürlich gibt es in den umliegenden Gasthäusern alle möglichen Gerichte mit Mohn – Gernknödel mit Butter und Mohn, Karpfen mit Mohn-Panade, Mohn-Hörnchen, Mohn-Strudel, Mohn-Kuchen.

Selbst Hühnchen passt zu den nussigen Perlen – das habe ich allerdings nicht in Österreich, sondern in einem Grillbuch entdeckt. Statt im Garten kann man es aber auch in der Küche zubereiten; gehackten Knoblauch mit geriebenem Parmesan, Butter, Pfeffer und Mohn zu einer feinen Masse rühren, Hähnchenbrustfilets damit bestreichen und in Schiffchen aus Alu-Folie etwa 20 Minuten im Ofen backen, bis die Mohnkruste leicht bräunlich wird. Dazu passen Reis und Zucchini-Tomaten-Gemüse. Und ein leichter Weißwein, auch dafür sind die Österreicher ja bekannt.

„Grillen für Foodies und Friends“ aus dem Südwest-Verlag (20 Euro), Mohnrezepte finden sich in „Feingebäck vom Ofner“ aus dem Stocker-Verlag (24,90 Euro).