Ingo Glase über englische Küche.

Nicht nur der englische Humor ist ja ein ganz spezieller (die legendäre Komiker-Truppe Monty Python hat das in zahlreichen Filmen unter Beweis gestellt), auch die Küche Englands hat ihre Besonderheiten. Wobei es beileibe nicht so ist, dass man sie gar nicht essen kann, manchmal braucht es eben nur etwas Überwindung.

Irritierendstes Beispiel dürfte der englische Pudding sein. Während hierzulande die Augen von Kindern und Naschkatzen zu leuchten beginnen, wenn Pudding angekündigt ist, freuen sich jenseits des Ärmelkanals die hungrigen Mäuler auf deftige Mittagskost. Denn der Begriff „Pudding“ bezieht sich dort lediglich auf die Tatsache, dass die Speise – zumindest ursprünglich – in einer speziellen Form über dem kochenden Wasserbad gegart und danach gestürzt wird.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Pudding dort nicht nur mit Vanille, Schokolade oder Mandeln zubereitet wird, sondern eben mit Schweinefleisch, Pilzen, Äpfeln. Lauch und Pilzen oder mit Rindfleisch und Nieren. Dabei wird das gewürfelte Fleisch in einem Fettteig eingepackt und in einer Puddingform über dem Wasserbad gegart.

Aber: Auch in England gibt es Naschkatzen. Und für diese gibt es natürlich auch süße Puddings an der Themse: etwa mit Korinthen und Zimt, Himbeeren und anderen frischen Früchten, Reis oder Sirup.

Wenn aber „Grießbrei“ auf dem Speiseplan steht, muss nicht immer das Dessert gemeint sein: ein angeblich überaus beliebtes Gericht ist der Lammeintopf mit Grießbrei. Dafür wird ein schöner Lammeintopf gekocht und mit ungesüßtem Grießbrei, zubereitet mit Olivenöl und Muskatnuss, Sahne und etwas Zitrone, gereicht.

Nicht fehlen darf dabei die berühmte Minzsauce aus fein gehackter Minze, etwas Weißweinessig und aufgelöstem Zucker.

Danach können Sie ja einen einfach Schokoladenpudding mit Vanillesoße servieren. Und Sie haben die erleichterten Lacher garantiert auf Ihrer Seite.