Ingo Glase hat für den Karpfen neue Rezepte gefunden.

Es ist das „R“ im Monat September, was Fischfreunde begeistert. Denn endlich kann wieder Karpfen serviert werden, was mich persönlich sehr freut. Ich mag das feste Fleisch und die großen Gräten, die man unschwer übersehen kann. Am liebsten mag ich den Gesellen ganz solide blau mit Butterkartoffeln, Meerrettich und Erbsen, aber der Karpfen ist ein geduldiger Fisch, der vieles mit sich machen lässt. Man kann ihn aufrecht stehend im Kräutermantel backen (die Gewürzspelzen muss man mögen), mit Speck- und Schinkenwürfeln braten oder mit diversen Soßen anrichten. In Ostthüringen wird er tatsächlich zu Thüringer Klößen und brauner Butter gegessen – schwer vorstellbar, aber echt lecker. Aber Karpfen geht auch international, etwa polnisch mit einer Soße aus Malzbier und Speisekuchen oder als gebratenes Filet mit portugiesischem Tomatenreis: gekocht im Fischsud mit angeschwitzten Zwiebeln, Paprika und Knoblauch, Petersilien- und Korianderstängel, Weißwein, gehackten sowie passierten Tomaten.

Griechen würden Karpfen mit typischen Spinatpüree aus Spinat, Dill, Olivenöl, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Salz und Pfeffer mögen.

Er passt wohl auch sehr gut zur estnischen Herbst-Sauce aus gekochten und pürierten Butternusskürbis- und Karottenscheiben, abgeschmeckt mit Orangenschale und -saft sowie Koriander. Zum Probieren aller Rezepte bleibt genug Zeit: Die nächsten Monate werden alle mit „R“ geschrieben.