Ingo Glase über Ernährung und Klima.

Wenn du nicht aufisst, gibt es kein schönes Wetter.“ Ich habe es mehrmals versucht, aber trotz blanker Teller blieb es Mistwetter. Allerdings wissen wir heute, dass – wie bei jedem Volksmund – auch an dieser Drohung etwas Wahres dran ist.

Denn unsere Ernährung hat durchaus mit dem Klima und dessen Wandel zu tun. Bleiben wir so verschwenderisch, wird auch das Mistwetter zunehmen. Stellen wir dagegen unseren täglichen Speiseplan etwas um, könnte – so die Hoffnung – öfter mal die Sonne scheinen.

Pro Kilogramm Rindfleisch, zum Beispiel, werden 13 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Nur mal so zum Vergleich: Die gleiche Menge Mischbrot produziert nicht mal ein Kilogramm davon, bei Äpfeln und Tomaten ist es sogar noch weniger.

Das soll nicht bedeuten, dass wir nur noch Tomatenbrot mit Apfel essen sollten. Roulade und Gulasch sind schon lecker, aber davon vielleicht etwas weniger und dafür bewusster essen?!

Müssen auch im Winter alle Obstsorten vorrätig sein, aus aller Welt aufwendig herangeschafft? Zumal jeder gemerkt haben dürfte, dass hiesiges Obst am besten schmeckt, wenn es auch in der Natur reif wäre. Das ist im Dezember äußerst selten der Fall.

Aber auch andere Einkaufsgewohnheiten können wahre Klimakiller sein, Stichwort Verpackung – auch wenn ich selbst nie einen Beutel dabei habe.

Was die Ernährung mit dem Klima zu tun hat, steht im neuen „Klima-Kochbuch“. Verständlich und plausibel, aber nicht belehrend, erklärt es Zusammenhänge und Hintergründe und schlägt 97 leckere Alternativen vor, 97 Rezepte für eine bewusste Ernährung. Es könnte also schönes Wetter geben.

„Das gesunde Klima-Kochbuch“, Trias Verlag, 160 Seiten für 19,99 Euro