Ingo Glase über den Speiseplan der Saison.

Es gibt Gerichte, die möchte man am liebsten täglich essen, dem aber auf Dauer (sagen wir, ab dem zweiten Tag) immer irgendetwas im Wege steht: Eisbein beispielsweise ist durch seine leckere Schwarte einfach zu fett, feines Filet zu teuer und Tomatensauce zu waschmittelintensiv. So kommt oft auf den Tisch, was gut schmeckt und schnell geht. Also, was es irgendwie immer gibt.

Dass aber Abwechslung, Frische und saisonale Zutaten tolle Kombinationen erlauben, die weder teuer sind noch viel Zeit benötigen, beweist „Das geniale Familien-Kochbuch“ (Trias Verlag, 19,99 Euro), ein umfangreicher Speiseplaner für das ganze Jahr.

Bevor es mit dem Kochen losgeht, werden Ernährungsgrundlagen, Inhaltsstoffe und Garmethoden erklärt. Der Saison-Kalender verrät zudem, welches Obst und welches Gemüse wann geerntet wird und demzufolge am besten schmeckt, und die Kleinigkeit der Woche verarbeitet Reste aus einem der vorgestellten, gesunden Rezepte – eine echt nette Idee. Gesund heißt in diesem Fall übrigens auch lecker und durchaus deftig, etwa beim sahnigen Lauch-Hackfleisch-Eintopf oder bei der Lammkeule mit Kräutern.

370 saisonale Rezepte werden vorgestellt, sortiert nach den vier Jahreszeiten, denn eine Erdbeere schmeckt nun mal nur im Sommer nach Erdbeere und Grünkohl zur gleichen Zeit nicht wirklich. So gibt es im Frühling Bärlauch-Spaghetti und Spargel-Risotto, im Sommer Bohnen mit Birnen und Bulgur oder Erdbeeren mit Rucola, im Herbst Lammcurry mit Kürbis oder Fleischklößchen in Kräuter-Zitronen-Sauce. Im kalten Winter muss etwas Wärmendes her, aus Wirsing, Rot- und Weißkohl, etwa überbackenes Fladenbrot mit Schafskäse, Tomaten aus dem Glas und angeschmortem Weißkohl. Oder Eisbein. Das hat irgendwie immer Saison.