Ingo Glase über ein Ostergericht.

Zum Osterfest gehören die bunten Eier, der Hase und der erste große Spaziergang. Und das Lamm. Nicht, weil es jetzt geboren wird, und auch nicht, weil es oft auf den Ostertisch kommt.

Entstanden, so erklärt es die Kirche, ist das Symbol aus dem jüdischen Ritual, zum Pessachfest ein Lamm zu schlachten. Für Christen steht der Opfertod des Lammes für den Tod Jesu, der sich für die Menschen geopfert hat. Mit seinem weißen Fell ist das Lamm außerdem ein Symbol für Reinheit und Unschuld, ein Zeichen des Friedens.

Und, man muss es einfach sagen, es schmeckt wunderbar. Wer also seinen inneren Frieden damit machen kann, serviert Lamm. Weil Reisen in den Süden derzeit verpönt sind, bereiten wir es mediterran zu. Wunderbare Rezepte dafür verrät Ali Güngörmüs in seinem neuen Kochbuch: Der in der Türkei geborene und in Deutschland aufgewachsene Spitzen- und Fernsehkoch sammelte rund ums Mittelmeer 100 Rezepte ein, viele für Lamm: als Eintopf mit Kichererbsen, als Kebap mit Artischocken, als Keule mit Salbei, als Filet mit Tomaten und Auberginenpüree oder auch als Kotelett mit Blumenkohl-Couscous und Granatapfelcreme: Dafür wird der rohe Blumenkohl mit Mixer oder Messer zerkleinert, bis er aussieht wie Couscous, in Butter leicht angebraten, orientalisch (oder wie gewohnt) abgeschmeckt und mit etwas Paniermehl und gehackten Pistazien verrührt.

Für die Creme werden Mayonnaise, Crème fraîche und Granatapfelsirup und -kerne verrührt und mit Salz, Pfeffer, Zucker, Zitronenabrieb und Zucker abgeschmeckt. Die Lammkoteletts werden kurz angebraten und fünf Minuten im Ofen gegart. Schmecken lassen, schwelgen – und dann ab zum Osterspaziergang!

Ali Güngörmüs: Mediterran. DK-Verlag,224 Seiten, 19,95 Euro