Ingo Glase über die schönsten Gerichte aus Polen.

Vorweg gesagt – für eine Diät ist die traditionelle polnische Küche eher nicht geeignet: rund ein Viertel der erwachsenen Personen zwischen Ostsee und Riesengebirge ist übergewichtig. Fette Würste und Speck, Butter, Sahne und Mayonnaise sind nun mal feste Bestandteile der polnischen Küche. Aber genau das macht sie ja so lecker. Denn, so meine Ausrede, Fett transportiert den Geschmack.

Eine junge polnische Köchin hat nun die besten Rezepte ihrer Großeltern als Kochbuch veröffentlicht, traditionelle, oft ganz einfache Gerichte, wie sie jede gute polnische Hausfrau auf den Tisch stellt. Die aber durch individuelle Vorlieben ihre ganz eigene Note bekommen.

Weitere Grundlagen sind neben Kartoffeln und Dill, Pilzen und Eiern natürlich die berühmten Salzgurken. Die werden mit gewürfelten Kartoffeln, Sellerie und Möhren in Hühnerbrühe auf angebratenen Zwiebeln zu einer Suppe gekocht, die mit Creme fraiche oder Sahne und viel Dill verfeinert wird.

Auch das Sauerkraut spielt eine große Rolle – es wird in verschiedensten Varianten serviert, etwa als Suppe, als Beilage, natürlich im legendären Eintopf Bigos oder als Füllung in den Piroggen, die es sowohl als herzhafte oder auch als süße Variante (etwa mit Blaubeeren) gibt. Und so einfach herzustellen sind, dass man sie immer wieder essen mag. Das zeigt sich natürlich auf der Waage – aber die überschüssigen Pfunde kann man ja beim Blaubeer- und Pilzesammeln abarbeiten. Nicht nur im Riesengebirge, auch im Thüringer Wald.

„Die polnische Küche“ aus dem Stocker-Verlag, 128 Seiten, 16,90 Euro.