Ingo Glase über rustikale und feine Rezepte.

Pellkartoffeln und grüne Bohnen mit Speck und Zwiebeln, herzhafte Bratkartoffeln, Vollkornbrot mit Schmand oder auch eine Soße aus Sauerrahm, Äpfeln, Dill und Zwiebeln - Matjes, der milde, jungfräuliche Hering, ist so herrlich unkompliziert. Gut, Nudeln oder Reis würde ich jetzt eher nicht dazu wählen, aber selbst Pellkartoffeln vertragen sich mit dem feinen Fischfilet. Übrigens stehen nur die Begriffe Matjes oder Matjeshering für das Original, Matjesfilets nach nordischer Art oder Hering nach Matjesart haben damit nichts zu tun.

Kombinieren kann man die erwähnten Komponenten auch, etwa zu einem winterlichen, lauwarmen Salat aus grünen Bohnen, Bratkartoffeln, krossem Speck und natürlich Matjesstückchen. Eher sommerlich (also merken für das nächste Jahr) kommt der Matjestopf daher, ein bunter Mix aus Paprika, Tomaten, Stangensellerie, roten Zwiebeln, Olivenöl, Balsamicoessig und vielen Gewürzen.

Wer es etwas kultig mag: Hans Albers, der „blonde Hans“ aus Hamburg, bevorzugte angeblich Krabben zum Matjes, was nicht wirklich verwundert, an der Küste mag man Krabben ja zu allem - vorausgesetzt, man mag überhaupt Krabben.

Wer mag, kann den Matjes sogar braten: die Filets mehlieren, etwa eine Minute pro Seite in Butter braten und mit Zitronen-Thymian-Butter zu grünem Salat und Baguette servieren. Selbst dazu passen Krabben.

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