Ingo Glase über die Sommervariante vom Winterbraten.

Salat, Salat, immer wieder Salat. Ist ja schön, wer hat bei sommerlichen Höchsttemperaturen schon Appetit auf heiße, schwere Kost? Liegt nur schwer im Magen und beschert unruhige Nächte. Und der frische Ampel-Mix aus Grün (Salatblätter und Gurke), Rot (Tomaten und Paprika) und Gelb (Paprika und Ei) lässt sich wunderbar kombinieren. Etwa mit Obst (Melone!), Hühnchen, Käse oder Meeresfrüchten, zudem kann man wunderbar mit Öl (etwa Sesam- oder Nussöl) und Essig experimentieren – ich finde ja die fruchtige Note vom Birnen-Balsamico-Essig ziemlich lecker.

Aber mit jedem Sommertag wächst die Sehnsucht nach dem Winterbraten, etwa Gans und Ente, so richtig ungesund mit fetter Soße und dicken Klößen...

Um auch im Sommer nicht ganz verzichten zu müssen, haben sich die Italiener „petto d‘anatra in limoncello“ ausgedacht, Entenbrust im berühmten Zitronenlikör, einem beliebten Souvenir, ist aber auch in hiesigen Kaufhallen erhältlich. Das zarte Fleisch, die frisch-säuerliche Soße – so schmeckt der Sommer in Italien.

Die Entenfilets werden dafür eine halbe Stunde lang in Zitronensaft und Limoncello mariniert, Zitronenzesten verstärken das Aroma. Dann trocken tupfen, gut würzen und in geklärter Butter und Olivenöl von beiden Seiten bei mittlerer Hitze goldbraun braten, auf der Hautseite beginnen, mehrmals wenden. Nach etwa 12 Minuten sollte das Fleisch rosa sein. Kurz vorher die Marinade zugießen und einköcheln lassen. Dazu ein mildes Risotto – der Sommer könnte ewig dauern.