Erfurt. In Thüringen haben sich bisher mehrere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Bekämpfung führt zu drastischen Maßnahmen. Das Kultusministerium schaltet am Freitag eine Hotline für Eltern.

Auch am Donnerstag sagten Veranstalter, Sportvereine sowie Museen und und Kultureinrichtungen Termine ab. Die Servicestellen der Thüringer Finanzämter wurden für den Besucherverkehr geschlossen. Steuerpflichtige sollen sich telefonisch melden.

Jena kündigte ein Veranstaltungsverbot ab 100 Teilnehmern ab diesem Wochenende an. Im Landkreises Saalfeld-Rudolstadt sind Termine schon ab 50 Teilnehmern an strenge Auflagen gebunden. Im Saale-Orla-Kreis werden Sondergenehmigungen für Veranstaltungen mit über 50 Teilnehmern nicht mehr erteilt. In Gotha bleibt die erste Tür der Nahverkehrsbusse geschlossen, um die Ansteckung des Fahrpersonals zu verhindern. Die Uniklinik Jena lässt jeweils nur noch einen Besucher an das Bett von Patienten. Die Kirchen erwägen, den Zugang zu Kirchen- und Gemeinderäumen zu begrenzen und Gottesdienste als Bild- oder Tonübertragungen in nahe gelegene Gemeinderäume zu übertragen.

Betroffene hatten sich in Risikogebieten aufgehalten

Die Zahl der mit dem Virus infizierten stieg am Donnerstag auf 18 an. Bestätigt wurden sieben neue Corona-Fälle aus dem Kyffhäuserkreis, dem Saale-Holzland, Eisenach und Südthüringen. Die Betroffenen hatten sich in Risikogebieten aufgehalten. Zum Geraer Infektionsfall korrigierte das Gesundheitsamt seine Angaben. Die 43-jährige Frau sei aus Österreich zurückgekehrt, also aus einem Gebiet, welches vom Robert-Koch-Institut noch nicht als Risikogebiet ausgewiesen ist.

Wegen der Krise stocken Labore ihre Kapazitäten für Tests auf das Corona-Virus auf. So will etwa das MVZ Gemeinschaftslabor Suhl mit Außenstellen unter anderem in Friedrichroda und Saalfeld in der kommenden Woche eigene Tests durchführen. Alle Untersuchung würden für Krankenhäuser oder Arztpraxen nur auf ärztliche Anordnung durchgeführt, sagte Laborleiter Robert Siegmund. Selbstzahler-Tests als IGeL-Leistung seien bisher nicht vorgesehen. Aktuell führen in Thüringen drei private und zwei behördliche Labore Tests durch. Ein Test kostet rund 130 Euro.

Laut Gesundheitsministerium und Kassenärztlicher Vereinigung haben die ersten Corona-Stützpunkte in Kliniken die Arbeit aufgenommen, in denen Infizierte und Verdachtsfälle isoliert betreut werden sollen. Um einen unkontrollierten Zulauf zu verhindern, sollen sich Menschen mit verdächtigen Symptomen oder nach einem Aufenthalt in Risikogebieten an die Gesundheitshotline 116 117 oder an die Krisentelefone der Gesundheitsämter wenden.

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