Sonneberg. Größter Brennpunkt bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Thüringen der Kreis Sonneberg. Derweil wurden aus zwei Landkreisen Infektionen an Grundschulen gemeldet.

Nach einem erneuten Corona-Ausbruch bleibt der Kreis Sonneberg Brennpunkt der Pandemie in Thüringen. Am Montag wurden vom dortigen Landratsamt drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gemeldet. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer in der Grenzregion zu Bayern auf 17. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog

Die jüngst Verstorbenen seien 78, 85 und 88 Jahre alt gewesen, teilte das Landratsamt mit. Sie seien in Kliniken in Meiningen und Sonneberg gestorben. Zugleich wurden übers lange Pfingstwochenende neun weitere Infektionen bekannt. Damit liegt die Rate der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen weiter über der kritischen Marke von 50. Innerhalb der letzten sieben Tage wurden damit rund 74 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner bekannt. Das Landratsamt verzichtet deswegen vorerst auf Lockerungen und lässt die derzeitige Allgemeinverfügung bestehen.

Corona Fälle in Thüringen je RegionCorona Fälle in Thüringen je Region

Infektionesgeschehen im Kreis Greiz hat sich beruhigt

Nach den uns vorliegenden Informationen stieg die Gesamtzahl der Infektionen mit dem Coronavirus seit Ausbruch der Pandemie thüringenweit auf 3040. Die Anzahl der Verstorbenen liegt nach unseren Informationen aktuell bei 168 (Stand: 1. Juni um 15.30 Uhr).

Das Infektionsgeschehen im Kreis Greiz, der bundesweit als Corona-Brennpunkt Schlagzeilen gemacht hatte, scheint sich hingegen vorerst beruhigt zu haben. Er belegt mit einer Neuinfektionsrate von 15,3 in Thüringen nur noch den dritten Platz hinter dem Kreis Sonneberg und der Stadt Gera (24,4). Ebenfalls eine zweistellige Rate wurde der Kreis Gotha (11,8) registriert. In sieben Kreisen und kreisfreien Städten lag die Rate dagegen bei 0; landesweit wurde sie mit 6,6 angegeben.

Corona-Infektionen an Grundschulen

Derweil wurden an Schulen in Suhl und in Worbis (Kreis Eichsfeld) neue Corona-Infektionen nachgewiesen. So habe sich eine Lehrkraft an der Regelschule Worbis mit dem Virus angesteckt, teilte das Landratsamt mit. Schüler, die von ihr in der vergangenen Woche mehr als eine Stunde unterrichtet worden seien, müssten in Quarantäne. Zudem sollten alle Lehrer und Schüler der betroffenen Klassen am Pfingstmontag getestet werden. Auch die Stadt Suhl meldete am Sonntag eine zweite Corona-Infektion an einer Grundschule. Dort sei ein weiteres Kind positiv auf das Virus getestet worden, hieß es.

Unterdessen erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, dass das Land zur Kostenübernahme von erweiterten Corona-Tests bereit sei. Das Land würde finanziell einspringen, bis die Kostenübernahme durch die Krankenkassen geklärt sei, stellte er klar. Tests von Kontaktpersonen von Infizierten, die noch keine Symptome zeigten, würden inzwischen auch vom Robert-Koch-Institut empfohlen.

Die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) hatte dem Land zuvor vorgeworfen, sich der Kostenübernahme zu verweigern. Laut dem Ministeriumssprecher liegt dazu aber bislang noch gar keine Anfrage aus dem Kreis Greiz vor. Das Ministerium habe sich nur Tests in Pflegeheimen ohne Corona-Infektionen verweigert.

Mehr als 160 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen hat in Thüringen die Marke von 3000 überschritten. Die Gesamtzahl der Infizierten liegt nach Recherchen unserer Zeitung auf Grundlage der Mitteilungen der Gesundheitsämter nun 3032. Die Gesamtzahl der an oder mit einer solchen Infektion Verstorbenen wurde vom Land mit 162 angegeben. Die drei Todesfälle aus dem Kreis Sonneberg sind darin noch nicht enthalten.