Viele Ansiedlungsträume sind geplatzt. Nun ist es gelungen, ein Zentrallager des Technischen Hilfswerkes nach Ostthüringen zu lotsen.

Die Ansiedlung des Technischen Hilfswerkes im Altenburger Land ist eine gute Nachricht für die Region. Zwar schafft das Materiallager keine Arbeitsplätze in Größenordnungen. Aber die Entscheidung zeigt, dass auch strukturschwache Regionen nicht vergessen werden. Vor allem, wenn sich Politiker über Parteigrenzen hinweg für ein Projekt stark machen.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser, Bundesstaatssekretär Volkmar Vogel (CDU) und Thüringens SPD-Innenminister Georg Maier haben unermüdlich hinter den Kulissen dafür gekämpft, dass die Ansiedlung im Altenburger Land mehrheitsfähig wird.

Einige ambitionierte Projektideen waren in den vergangenen Jahren wie Seifenblasen zerplatzt. Etwa der Traum, ein internationales Flugdrehkreuz in Ostthüringen zu etablieren. Vor zehn Jahren hatte sich Ryanair verabschiedet und damit alle Hoffnungen beendet, bald den Flughäfen in benachbarten Regionen den Rang abzulaufen. Der Flugplatz bietet noch immer die Möglichkeit, auch mit großen Maschinen zu landen. Eine Sogwirkung für neue Unternehmen blieb aber aus. Noch sind viele Flächen auf dem Areal frei.

Gegenüber manchen Träumen und Luftschlössern ist ein Standort des Technischen Hilfswerks ein bodenständiges, realistisches Projekt. Der Flugplatz in Reichweite wird kein Nachteil sein, falls schnell Material transportiert werden muss.

Die Entscheidung für Thüringen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Freistaat bei großen Behördenansiedlungen in den vergangenen Jahren oft leer ausgegangen war. Nur eines von mehreren Beispielen ist die Ost-Niederlassung der neuen Autobahn-Gesellschaft. Jene sitzt nun in Halle und eben nicht in Gera, das einen solchen Standort neben der angekündigten Außenstelle der Bundeszentrale für politische Bildung dringend gebraucht hätte. Geht es bei dicken Brocken doch auch darum, ob die Farben der Landesregierung mit jenen im Bund kompatibel sind.