Starkenberg. Mit Tierschauen und einem Kurs zum Elefanten-Ranger will die Zirkusfamilie Weisheit Besucher ins Altenburger Land locken. Hauptattraktion sind drei ehrwürdige Elefantendamen.

Elefantendame Tonga klaubt an diesem sonnigen Nachmittag mit ihrem Rüssel Stöcke und Heu vom Boden, stopft sie ins Maul und kaut stoisch. Derweil hat sich ihre Kollegin Gandhi einen schwarzen Ball geschnappt und beginnt zwischen Bäumen und Sandhaufen Fußball zu spielen. „Sie ist unser großer Sportfan“, erzählt Hardy Weisheit. Zusammen mit Moja, dem dritten Dickhäuter im Bunde, sind die drei gewichtigen Damen die Hauptattraktion des neuen „Elefantenreservats und Erlebnisparks“ in Starkenberg, das am Freitag (1. Mai) eröffnet wird. Dort sind auch weitere Tiere wie Kamele, Papageien, Pferde und Alpakas zu Hause.

Weisheits „Circus Afrika“ hat hier vor drei Jahren ein altes Betriebsgelände erworben und nun einen kleinen Tierpark aufgebaut. Die Idee für ein solches zweites Standbein neben dem Zirkus habe ihn schon länger umgetrieben, sagt der 53-Jährige. Doch die eigentlich für Karfreitag geplante Eröffnung wurde von der Corona-Krise durchkreuzt. Und vieles erinnert auch jetzt noch mehr an eine Tierschau hinterm Zirkuszelt als an ein Reservat.

Respektvollen Umgang mit Elefanten lernen

Die Besucher können den Tieren nicht nur von weitem zuschauen, sondern bekommen laut Weisheit auch Vorführungen geboten und können ihnen sehr nahe kommen - inklusive streicheln und füttern. Auf Anmeldung können sich Gäste zum „Elefanten-Ranger“ ausbilden lassen. „Dabei geht es darum, den respektvollen Umgang mit Elefanten zu lernen“, erklärt Weisheit. Das fange mit der Vermittlung von Wissen über die Tiere an, gehe weiter über deren praktische Pflege und Fütterung bis hin zum Führen und Reiten der Tiere.

Von den Thüringer Zoos hält bisher einzig der Zoopark in Erfurt Elefanten. Tierschützer sehen die Haltung dieser Riesen in Tierparks generell kritisch. Eine umfassende artgerechte Haltung der Tiere sei in Zoos kaum zu gewährleisten, urteilt der Deutsche Tierschutzbund. Auch Weisheit ist in der Vergangenheit für die Haltung seiner Elefanten im Circus Afrika kritisiert worden, etwa von der Organisation Peta. Für den „Erlebnispark“ in Starkenberg sieht die zuständige Behörde keinen Grund für Beanstandungen. „Den Tieren geht es gut“, erklärte die Sprecherin des Landratsamtes Altenburg, Jana Fuchs. Das Veterinäramt stehe in ständigem Kontakt mit dem Park.

Wegen der anhaltenden Corona-Beschränkungen kann der Park mit seinen Angeboten vorerst nur eingeschränkt starten. So müssten die Zelte mit Hüpfburgen, Karussellen und Shows geschlossen bleiben, bedauert Weisheit. Trotzdem gebe es Vorführungen mit den Tieren, Live-Musik und Unterhaltung mit Clowns. „Wir sind froh, dass wir endlich öffnen dürfen“, betont er. Denn auch wenn die Einnahmen ausblieben, seien in den vergangenen Wochen weiter hohe Futterkosten aufgelaufen.

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