Die Thüringer werden weniger. Im Bundesvergleich hat nur ein Bundesland einen höheren Einwohnerschwund.

Die Einwohnerzahl des Freistaats verringerte sich im vergangenen Jahr um rund 9 800 auf exakt 2 133 378, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Der Rückgang betrug 0,5 Prozent und lag damit etwa auf dem Niveau von 2018 mit 0,4 Prozent. Nur die beiden Städte Weimar und Erfurt sowie der Kreis Weimarer Land hatten einen leichten Zugewinn - allerdings nur um einige hundert Einwohner.

Sonneberg, Gera und Kyffhäuserkreis verlieren am meisten

Der Landkreis Sonneberg (-1,2 Prozent bzw. -693 Personen), die kreisfreie Stadt Gera (-1,1 Prozent bzw. -1 027 Personen) und der Kyffhäuserkreis (-1,1 Prozent bzw. -797 Personen) hatten im Jahr 2019 hingegen die größten Bevölkerungsrückgänge im Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl.

Grund für den Einwohnerschwund ist, dass mehr Thüringer sterben als geboren werden. Das sorgte für einen Verlust von rund 12 500 Menschen. Das konnte auch nicht dadurch ausgeglichen werden, dass mehr Menschen nach Thüringen kamen als wegzogen. Das Wanderungsplus gaben die Statistiker mit rund 3 400 Menschen an.

Die Zahl der Einwohner mit deutscher Staatsbürgerschaft sank im vergangenen Jahr um rund 15 000, die mit ausländischer Staatsbürgerschaft um rund 5 500. Dadurch erhöhte sich der Ausländeranteil an der Thüringer Bevölkerung von 4,9 Prozent auf 5,2 Prozent.

Der Einwohnerzuwachs im Weimarer Land lag im vergangenen Jahr bei 209 Menschen, in Weimar bei 138 und in Erfurt bei 282.

Sachsen-Anhalt verliert noch größeren Bevölkerungsanteil

Bundesweit ist die Bevölkerung 2019 um 0,2 Prozent auf 83,2 Millionen Menschen gestiegen. Dabei verlief die Bevölkerungsentwicklung laut den Statistikern regional unterschiedlich. Nur Sachsen-Anhalt verlor mit einem Minus von 0,6 Prozent einen größeren Bevölkerungsanteil als Thüringen. Prozentual hatte Berlin mit 0,7 Prozent den höchsten Zuwachs. Brandenburg, Bayern und Hessen standen mit einem Wachstum von jeweils 0,4 Prozent auf Platz 2.