Altenberg. Die Oberhofer Titelverteidigerin Mariama Jamanka landet bei der Bob-WM nur auf Rang vier. Francesco Friedrich schreibt hingegen Geschichte: Er holt sein sechstes Zweier-Gold in Serie.

Blech statt Bronze. Für Titelverteidigerin Mariama Jamanka ging bei der WM in Altenberg eine Menge schief. Beim überlegenen Sieg der US-Amerikanerin Kaillie Humphries landete die Olympiasiegerin aus Oberhof auf Rang vier.

Fast hätte Jamanka mit ihrer Anschieberin Annika Drazek (Gladbeck) noch Edelmetall abbekommen. Doch im entscheidenden vierten Lauf sprang die 29 Jahre alte gebürtige Berlinerin beim Start in die Lenkseile des Bobs. „Da fehlte mir plötzlich eins der Seile und ich habe es die ersten Kurven gesucht. So etwas ist mir in meiner Karriere wirklich noch nie passiert“, beschrieb Pech-Mariama den fatalen Moment. Im Ziel fehlten ihr gegenüber der Kanadierin Christine de Bruin 0.14 Sekunden zu Platz drei.

Während Teamkollegin Kim Kalicki (Wiesbaden) mit Anschieberin Leonie Fiebig die Silbermedaille ausgelassen feierte, hatte Jamanka schnell die Fassung zurückerlangt. „Ich bin nicht gut genug gefahren. Zu viele Fehler. Das Material hat auch nicht gepasst, obwohl wir am Samstagabend noch etwas mit den Kufen versucht hatten. Eigentlich hätten wir bei einer Heim-WM wissen müssen, was hier läuft“, kritisierte sich Jamanka vor allem selbst.

Jamanka: „Es ist schwer, Erfolge immer zu wiederholen“

Juniorenweltmeisterin Kalicki raste trotz einiger Fahrfehler wie der Wind durch die Eisschlange. Sie war als Einzige auf einem älteren Schlittenmodell unterwegs. „Das lief hier richtig gut“, sagte Bundestrainer René Spies glücklich darüber, dass wenigstens eins seiner vier Teams durchgekommen war.

Die Thüringerin Jamanka analysierte ihre Zukunft klar: „Es ist schwer, Erfolge immer zu wiederholen. Man kann nicht jedes große Rennen gewinnen. Kaillie Humphries hat 2006 als Pilotin begonnen, besitzt einen viel größeren Erfahrungsschatz“, so Jamanka, die 2013 an den Lenkseilen startete. Die nationale Selektion um die drei deutschen Weltcup-Plätze würden nun „sportlich“, so Jamanka, die jetzt zur WM-Bahn 2021 nach Lake Placid zum Testen fährt.

Am Sonntag schrieb Francesco Friedrich im Dauerregen Geschichte. Mit vier Laufbestzeiten deklassierte der Pirnaer mit Anschieber Thorsten Margis die Konkurrenz. Sechster Zweier-Titel in Serie für den Sachsen, der Italiens Legende Eugenio Monti mit neun WM-Triumphen nun eingeholt hat.

Unglücklich waren Nico Walther und Eric Franke, die vom zweiten Platz im letzten Lauf noch hinter Johannes Lochner und Lettlands Oskars Kibermanis auf Rang vier zurückfielen. Der Henschleber Paul Krenz, 2019 mit Walther WM-Dritter, musste seine Jungs trösten. Krenz will nach verheiltem Knöchelbruch nun Walther wenigstens im Vierer zu Edelmetall schieben.