Apolda. Trotz geschlossener Türen wird in der Apoldaer Bibliothek derzeit fleißig geschafft

Trotz des aktuellen Lockdowns, der auch in den Bibliotheken gerade den Publikumsverkehr untersagt, dürfen sich Leseratten in Apolda sicher sein, nicht auf dem Trockenen sitzen zu bleiben. Denn seit Anfang Januar bietet die Stadt- und Kreisbibliothek in der Dornburger Straße einen besonderen Service an: Leser können sich per Telefon, E-Mail oder Online-Ausleihe weiterein ihre Wunschlektüre beschaffen. Die kann dann persönlich über die Ausgabe an der Tür abgeholt werden. Gleichzeitig bietet die Bibliothek aber auch für ältere Menschen und jene, die schlecht zu Fuß sind, einen Lieferservice an.

Unterhaltungsliteraturist zurzeit stark nachgefragt

Wie Bibliotheksleiterin Katharina Anding erklärt, hat sich das Leseverhalten seit dem Lockdown deutlich verändert. Vor allem sanfte Unterhaltungsliteratur steht sowohl bei den Erwachsen als auch bei Kindern – mutmaßlich zur Ablenkung in der Corona-Krise – derzeit hoch im Kurs. Fach- und Sachliteratur, Zeitschriften oder Audio- und Videomedien werden hingegen weniger nachgefragt.

Trotz der Schließung seit 16. Dezember 2020 zeigt die Statistik, dass der Lesebedarf bei den Apoldaern weiter hoch im Kurs steht. Knapp 1000 physische und noch einmal soviel Onlineausleihen schlagen im Januar zu Buche. Zwar waren es im Januar 2020 3500 Ausleihen im Haus und 600 Onlineausleihen, allerdings war damals von Lockdown und Corona hierzulande noch keine Rede.

Derweil könnte man sich fragen: Was macht eigentlich eine Bibliothekarin mit der vielen Zeit, wenn die Bibliothek doch geschlossen ist? Für Katharina Anding und ihr Team jedenfalls fällt im Lockdown fast mehr Arbeit an als sonst.

Denn im gesamten Haus werde aktuell auf- und umgeräumt, Bücher sortiert und ausgemistet. Dinge, die im normalen Betrieb oft viel zu kurz kommen. Dazu zählt auch die mühsame Datenbankpflege oder das Entfernen von Karteileichen, die sich über die Jahre hier und da eingeschlichen haben. Dabei finden die Mitarbeiter in den Regalen teilweise sogar noch echte Raritäten aus DDR-Zeiten, die sich allerdings inhaltlich oftmals längst überholt haben.

Vorerst wird auch am Veranstaltungsprogramm gefeilt

Zudem reißen auch die Bücherspenden im Lockdown nicht ab. Die müssen auch weiterhin gesichtet, begutachtet und bei Gefallen in den Bestand eingepflegt werden.

Gleichzeitig nutzt Katharina Anding die Schließung aber auch, um sich und ihr Team per Onlineseminaren in der digitalen Leseförderung weiterzubilden. Dieses Thema werde in Zukunft besonders für Schulen immer stärker in den Bibliotheken nachgefragt, erklärt sie dazu. Darauf wolle man sich nun bestens Vorbereiten, so Anding.

Obwohl niemand sagen kann, wann die Bibliotheken wieder für ihr Publikum öffnen dürfen, wird im Haus dennoch an einem Jahresprogramm und einem Veranstaltungskalender gefeilt. Erster Termin, sollte der Lockdown bis dato beendet sein, wird der 23. April sein. An diesem Datum wird der Welttag des Buches gefeiert. Die Bibliothek plant dazu eine Veranstaltung, die im Fall der Fälle auch als Onlinevariante durchgeführt werden soll.

Wie es mit den bewährten Veranstaltungshöhepunkten im Jahr weiter geht, kann derzeit natürlich noch nicht festgelegt werden. Gleichwohl sind aber diese in Planung und werden ebenso vorbereitet, wie beispielsweise das monatliche Lesecafé im Haus.