Weimar. Brief vom Minister bestätigt Befürchtungen. CDU und Weimarwerk wollen Nachverhandlungen für Kulturstadtvertrag

Das Land hat in punkto Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens die Katze offiziell aus dem Sack gelassen: In einem Brief an Oberbürgermeister Peter Kleine (ptl.) bietet Minister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) der Stadt an, dass sie die ursprüngliche Sammlung als Leihgabe erhalten kann, um es in einem Museum in städtischer Trägerschaft zu präsentieren. Laut Hoff würde das die Stadt jährlich eine Million Euro kosten. In einer ersten Reaktion lehnten das die Stadtrats-Fraktionen von CDU und Weimarwerk kategorisch ab. Weimar könne sich kein weiteres Museum in städtischer Trägerschaft leisten. Vielmehr müsse es als Landesmuseum unter dessen Trägerschaft in Weimar erhalten bleiben, forderten sie. Und erinnerten daran, dass sie am Kulturstadtvertrag zwischen Stadt und Land bereits die „windelweiche“ Protokollnotiz zum Museum kritisiert hatten, die nicht den Erhalt garantierte, sondern nur die Zusage, Weimar als Standort des künftigen archäologischen Landesmuseums zu prüfen. Die Fraktionen wollen nun im Stadtrat Nachverhandlungen des OB erreichen, die Weimar alle kulturellen regionalen und überregionalen Institutionen am Standort tatsächlich langfristig sichern.