Arnstadt. Neue Sonderausstellung „Bauhaus. Martin Jahn und Arnstadt“ im Schlossmuseum ist eröffnet.

„Bauhaus. Martin Jahn und Arnstadt“ heißt die neue Sonderausstellung, die seit Freitagabend im Arnstädter Schlossmuseum zu sehen ist. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Bauhaus“ sind etwa 50 Kunstwerke aus dem Nachlass von Martin Jahn (1898 – 1981) zu sehen, vor allem Arbeiten auf Papier, sowie archivalische Dokumente und Fotografien.

Die Ausstellung erzählt über die Studienjahre von Martin Jahn von 1921 bis 1924 am Bauhaus in Weimar, dort erhielt Jahn unter anderem Unterricht bei den Bauhaus-Meistern Lyonel Feininger, Paul Klee und Johannes Itten. Er war Lehrling in der Metallwerkstatt. Die Arnstädter Ausstellung zeigt aber auch Arbeiten aus anderen Schaffensperioden von Jahn, etwa solche, die unter dem Eindruck von Urlaubsreisen nach Italien in den 1940er-Jahren entstanden sind. Alle Arbeiten – insgesamt sind es rund 800 – befinden sich im Familienbesitz.

Es gibt auch eine direkte Verbindung zwischen Jahn und Arnstadt. Denn hier unterrichtete Jahn in den Jahren 1924 und 1925 als Kunsterzieher am Reform-Realgymnasium. In einem Zeugnis heißt es, er sei „sehr fleißig, entgegenkommend gegen Direktor und Kollegen, streng aber liebevoll gegen die Schüler, versteht es ausgezeichnet, sie zu fördern und wird von ihnen sehr geschätzt.“

Eines der ausgestellten Jahn-Werke. Foto: Robert Schmidt
Eines der ausgestellten Jahn-Werke. Foto: Robert Schmidt © zgt

Martin Jahn zeichnete, skizzierte, aquarellierte und malte ein Leben lang. In seinen künstlerischen Werken entdeckt der Betrachter immer wieder Bezüge zum Bauhaus. Er zitierte in seinen Arbeiten Formen und Farben des Bauhauses und von Bauhaus-Künstlern. Davon sind einige Werke in der Sonderausstellung zu sehen. Als Kunst- und Zeichenlehrer sowie Kunstvermittler blieb er den Bauhaus-Ideen zeitlebens verbunden.

Seine Kunst sei keine nur für die Elite, sondern eine für die breite Masse und stehe damit exemplarisch für den Bauhausgedanken, sagte Museumsleiterin Antje Vanhoefen gegenüber unserer Zeitung. Es gab ganz vereinzelt kritische Stimmen, dass man einem „eher mittelmäßigen Künstler zu viel Raum gebe“, die meisten Vernissage-Besucher aber waren durchweg angetan. Kunst ist eben auch immer eine Geschmackssache.

Nicht nur die neue Bauhaus-Ausstellung lockte am Pfingstwochenende viele Besucher ins Schlossmuseum, auch die Führungen „Zwischen Fürstenbad und Beletage: Aufgebaut – Umgebaut – Rückgebaut“ waren gut besucht. Insgesamt zählte man an den drei Tagen 250 bis 300 Besucher, und das trotz der erschwerten Bedingungen mit der Baustelle direkt vor der Tür“, so Vonhoefen.

Die Sonderausstellung „Bauhaus. Martin Jahn und Arnstadt“ ist bis zum 20. Oktober zu sehen. Geöffnet ist das Schlossmuseum Dienstag bis Sonntag (und an Feier-tagen) 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr.