Arnstadt. Klaus Mertens verleiht Werken des Komponisten schon seit Jahrzehnten seine Stimme, gastiert am kommenden Mittwoch aber erstmals in der Kreisstadt.

Angeregt plaudernd stehen gestern Vormittag Jörg Reddin und Klaus Mertens vor dem Bach-Denkmal. Immer wieder werden der Kantor und der Sänger, der als einer der besten Bach-Interpreten Deutschlands gilt, von Touristen angesprochen. Viele von ihnen sind auf der Durchreise, wollen nach Leipzig, wo am heutigen Freitag das Bachfest beginnt.

Auch Klaus Mertens hat seinen Koffer schon gepackt. Nicht nur auftreten wird er dort, sondern am Samstag auch mit der Bach-Medaille der Stadt Leipzig geehrt.

Eine Auszeichnung, die den Sänger von Herzen freut. Denn viele Jahrzehnte seines musikalischen Schaffens widmete er Johann Sebastian Bach und seinem Werk. Fast 200 CDs spielte er ein.

So vertraut ihm der große Meister auch ist – in Arnstadt war er zuvor nie, verrät der Sänger augenzwinkernd. Daher freute er sich sehr über die Einladung von Kantor Jörg Reddin, hier ein Wandelkonzert zu geben. Das Konzept, während eines Auftritts den ort zu wechseln, ist Mertens nicht fremd. „Das geschieht aber normalerweise innerhalb eines Gebäudes“, erinnert er etwa an ein Wandelkonzert, das er im Dom zu Speyer gab.

Von Kirche zu Kirche zu wandeln, habe aber auch seinen Reiz. „Wir gehen dabei durch die Musikgeschichte“, so Mertens. In der Bachkirche mit ihren zwei Orgeln werden zunächst Werke von Bach, seinen musikalischen Vorbildern und Komponisten, die er beeinflusst hat, zu Gehör gebracht. In der Liebfrauenkirche steht dann romantische Musik auf dem Programm. Die am gestrigen Dienstag 40 Jahre alt gewordene Schuke-Orgel ist dafür zwar nicht prädestiniert, die unglaubliche Akustik der Kirche aber sehr wohl, fanden Reddin und Mertens in einer Probe heraus. Beide eint die Leidenschaft zur Musik – und die soll auch zum Wandelkonzert erlebbar sein.

Das Wandelkonzert beginnt am Mittwoch, 19. Juni, um 19.30 Uhr in der Bachkirche. Tickets gibt es am Einlass.