Weimar. Der Weimarer starb im Alter von 86 Jahren. Er spielte lange Zeit am Deutschen Nationaltheater und war Intendant am Landestheater Rudolstadt.

Auf der Bühne war er ein Mann des Wortes, des Sprechtheaters in dessen eigentlichem Sinn. Also hat er auch Goethe gespielt, dessen Werk also: Vor allem den Faust bei Fritz Bennewitz, der ihn 1965 ans Nationaltheater Weimar holte, nachdem beide schon in Meiningen miteinander arbeiteten. Mitunter spielte er aber auch Goethe selbst. Im Gewand des Dichters kutschierte er durch den Ilmpark und warb auf Plakatwänden auch für unsere Zeitung.

Nun hat Manfred Heine sein Leben vollendet: Der Weimarer Schauspieler und Regisseur starb am Donnerstag, 86-jährig, im Seebach-Stift. Dort verbrachte er, weitgehend zurückgezogen, seine letzten Jahre.

Heine, der zudem für Defa-Filme und das DDR-Fernsehen vor der Kamera stand, gehörte bis 1979 zum Weimarer Ensemble, dann erneut von 1988 bis 1995. Zwischendurch war er als Oberspielleiter nach Zwickau gegangen sowie als Intendant ans Landestheater Rudolstadt. Dort arbeitete er mit dem Dra­ma­tur­gen und Dichter Harald Ger­lach eng zusammen – und beide kämpften auf und hinter der Bühne gegen sozialistische Enge an. In Rudolstadt feierte Manfred Heine als Brechts Galilei große Erfolge. Zuletzt war er bis 2000 bei Leander Haußmann am Bochumer Theater zu erleben, zuvor auch als Shakespeares König Lear in Hof und als Schillers Wallenstein bei den Schlossfestspielen Ettlingen.

Verheiratet war Heine mit der Schauspielerin Helga Ziaja, die am DNT einst sein Gretchen war. Sie starb bereits 2013. Heine hinterlässt zwei Töchter und einen Sohn.