Gera/Erfurt. An diesem Wochenende öffnen zum Tag des Porzellans 17 Manufakturen, Museen, Keramiker und Künstler ihre Türen für Besucher.

Zeitlos, sachlich, funktional – so lässt sich der Stil des Bauhaus zusammenfassen, dessen 100-jähriges Jubiläum gerade deutschlandweit gefeiert wird. Durch die Zusammenführung von Kunst und Handwerk seinerzeit galt das Prinzip natürlich auch in der Porzellanherstellung, weshalb man den diesjährigen „Tag des Porzellans“ am Samstag und Sonntag, 6. und 7. April, unter das Motto „Porzellandesign auf dem Weg in die Moderne“ gestellt hat. 17 Erlebnisorte – Manufakturen, technische Keramiker, Künstler und Museen – öffnen an diesem Wochenende ihre Türen und präsentieren eine 260-jährige Handwerkstradition. In Führungen erhalten die Gäste Einblicke in sonst verschlossene Räume, auf Märkten werden kunstvolle Porzellanobjekte angeboten, kreative Workshops laden zum Mitmachen ein.

Gefeiert wird beispielsweise bei Porzellan Kahla. Die Marke feiert 175 Jahre Porzellanproduktion an diesem Thüringer Standort. Bei einem Rundgang durch die Produktion können interessierte Besucher die Herstellung der Porzellanartikel verfolgen und sich ein Bild von den Designs machen. Zusätzlich findet ein großer Porzellanmarkt statt.

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© zgt

Ganz nach dem Leitsatz der Bauhauskunst können funktionale Porzellanartikel bei Eschenbach/ Triptis selbst im Bauhausstil dekoriert werden. In der „Aeltesten Porzellanmanufaktur Volkstedt“ gibt es die Ausstellung zu „110 Jahre Schwarzburger Werkstätten im 100. Jahr des Bauhauses“. Auf der Heidecksburg werden zum Thema Sonderführungen angeboten. Das Stadtmuseum Jena lädt zum Ausstellungsgespräch zu „Erzeugnisse der Burgauer Manufaktur aus den Jahren 1902 bis 1914“. Die Leuchtenburg lädt in ihre neue Sonderausstellung und zum Benefiz-Kunstmarkt zum Bauhaus und der Leipziger Schule.

In Lippelsdorf, bei Wagner & Apel, entführt Porzellanmalerin Bettina Thieme in die Welt der Art-Déco-Dekore, eine Kochshow gibt es bei Reichenbach Porzellan. Während bei Kati Zorn Bauhaus-Dekore eine Rolle spielen, bekommt man im Weimarer Schloss Belvedere Sonderführungen und im Museum Eisfeld ganz besondere Schätze aus der Porzellanplattenmalerei gezeigt. Auch die technischen Unternehmen laden Besucher ein: In der Porzellanfabrik Hermsdorf finden Sonderführungen statt, im Fraunhofer IKTS ist Tag der offenen Tür und die Technische Sammlung Hermsdorf führt den 40-kW-Messender vor.

Die Geschichte des Porzellans in Thüringen ist eine lange – begünstigt durch das Vorkommen von Rohstoffen wie Kaolin, Quarzsand und Feldspat, Holz und Wasserkraft, geeigneten technischen Anlagen und gut ausgebildeten Arbeitskräften. Ende des 19. Jahrhunderts führten die hiesigen Hersteller sogar den Markt an. Bis 1902 entstanden über 300 Porzellanmanufakturen.

Mehr im Internet zum Thema unter www.thueringer-porzellan.de