Arnstadt/Apolda/Rottenbach. Egal ob Gesang, Schauspiel oder andere Veranstaltungen: Nach einer langen Durststrecke freuen sich Kunstschaffende über neue Möglichkeiten im Kultursommer 2021 in Thüringen.

In Thüringen gehen immer mehr Kulturfestivals mit Open-Air-Veranstaltungen an den Start. So beginnt am Mittwoch etwa der Ilm-Kreis in Arnstadt mit einem Klassik-Konzert des Thüringer Bach Collegium das «FreiluftKulturFestival 2021».

Der Ilm-Kreis ist eine von sechs Kommunen in Thüringen, die in diesem Sommer mit finanzieller Unterstützung des Bundes nach der Corona-Pause ein Kulturfestival auf die Beine stellen kann. An mehreren Tagen sollen an unterschiedlichen Orten im Kreis Konzerte, Theater und andere Veranstaltungen von ausschließlich regionalen Künstlern und Künstlerinnen geboten werden. «Ohne die Förderung wäre das schier unmöglich. Das Geld hat man als Kreis nicht», hieß es aus dem Landratsamt. Daher bleibe das Ganze ein einmaliges Ereignis.

Ohne Förderung, dafür aber mit deutschlandweit bekannten Künstlern und Künstlerinnen, geht der Apoldaer «Musiksommer» in die nächste Runde. Der Musiksommer war zunächst für Anfang Juli geplant gewesen und wurde coronabedingt in den September verschoben. Den Auftakt auf der Festwiese im Weimarer Land soll Thüringens Clueso - nun am 10. September - geben. Das für 2021 angedachte Konzert mit Sarah Connor hingegen musste aus planungstechnischen Gründen in den August 2022 verschoben werden. Die Planung stehe nun soweit, nur «für Samstag sind wir aktuell noch auf der Suche», sagte Stefan Zimmermann von der Apoldaer Stadtentwicklungsgesellschaft.

Es bestehe noch immer relativ hohe Planungsunsicherheit unter den Künstlerinnen und Künstler. Auch müsse das Gesundheitsamt noch die Genehmigung für die Veranstaltung mit weit über 1000 Menschen geben. «Wir hoffen, den Musiksommer wie geplant umsetzen zu können», sagte Zimmermann. Das Kunst- und Musikfest in Apolda wird hingegen ganz sicher stattfinden, hieß es aus dem Landratsamt. Am Samstag werden dort Ateliers öffnen und an sechs Orten in der Stadt wird Musik gespielt.

Das «Provinzschrei»-Festival in Suhl hat bereits am 1. Juli mit dem 21. Kulturfestival begonnen. «Wir haben eine Mischfinanzierung aus Sponsoring, Fördermitteln und Eigeneinnahmen durch Spenden und Ticketing», hieß es vom Veranstalter Provinzkultur e.V.. Der Aufwand sei enorm gestiegen, damit verbunden sind auch die Kosten. Aufgrund der Auflagen dürfen aber nur deutlich weniger Besucher kommen, was dann in der Folge zwangsläufig zu Einnahmeverlusten führe. Derzeit gehe man davon aus, ohne Planänderungen durchs Programm zu kommen.

Doch nicht alle Festivals ließen sich erfolgreich durch die Pandemie-Hürden manövrieren. So musste etwa das Kulturfestival Klosterruine Paulinzella in Rottenbach (Saalfeld-Rudolstadt) aufgrund der Unsicherheiten auch in diesem Jahr abgesagt werden.