Altenburg. Mit einmaliger Sehenswürdigkeit, dem Yosephinum, soll sich die Stadt Altenburg künftig zum Touristenmagneten entwickeln.

Die Stadt Altenburg soll sich in den nächsten Jahren vom Geheimtipp zum Touristenmagneten entwickeln. Das strebt Oberbürgermeister André Neumann (CDU) an. Maßgeblich dazu beitragen soll eine einzigartige neue Spiel-Erlebniswelt: das Yosephinum. Im Sommer 2027 soll die 24,7 Millionen Euro teure Altenburger Sehenswürdigkeit öffnen. Bestehend aus Erlebnisausstellung rund ums Thema Spiel, einer Game-Lounge fürs gesellige Zusammenspielen und dem so genannten Innovation-Lab für Firmenveranstaltungen, soll das Haus bis zu 80.000 Besuchern jährlich empfangen.

Am Dienstagnachmittag konnte Bürgermeister Neumann einen entscheidenden Fördermittelbescheid entgegennehmen. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) war ins Josephinum gekommen, den einstigen Schul- und Parlamentsbau des Herzogtums Sachsen-Altenburg, um den symbolischen Scheck in Höhe von rund 14,9 Millionen Euro persönlich zu überbringen. Die übrigen Millionen kommen von der Stadt und aus der Städtebauförderung.

Der Projektleiter der Altenburger Spiel-Erlebniswelt Florian Voß erläutert den geplanten Anbau des Josephinums.
Der Projektleiter der Altenburger Spiel-Erlebniswelt Florian Voß erläutert den geplanten Anbau des Josephinums. © Ulrike Merkel | Ulrike Merkel

Auch Minister Tiefensee ist von der Spielewelt begeistert: „Das Yosephinum wird nicht nur die historische Spieltradition Altenburgs beleben, sondern dank interaktiver Technologien und erfrischenden Konzepten auch einen neuen Standard in der nationalen und internationalen Ausstellungs- und Museumswelt setzen“, ist Tiefensee überzeugt. „Dadurch wird es eine bedeutende Rolle im kulturellen Angebot Thüringens einnehmen und zugleich die lokale Wirtschaft ankurbeln.“

Baudenkmal mit zweiteiligem Anbau

Allerdings stand das zentral gelegene Gebäude seit 1997 leer und muss zuvor entsprechend denkmalgerecht saniert werden. Darüber hinaus ist ein zweiteiliger Anbau geplant.

Die Erlebnisausstellung wird im historischen Josephinum Platz finden. Das Foyer soll indes im sogenannten dienenden Riegel liegen, einem transparenten, länglichen Anbaubereich an der Rückseite. Daran wird sich ein im Untergrund liegender Gebäudeteil für Game-Lounge und Innovation-Lab anschließen.

„Wir wollen die Kraft des Spielens erlebbar machen“, betont Projektleiter Florian Voß. Durch die Ausstellung soll ein viersträngiger, story-basierter Durchgang führen, der die Gäste anregen soll wiederzukommen. „Es wird mystisch werden und sich in Altenburg abspielen“, sagt Voß. Das Konzept werde sowohl aufs Spielerlebnis als auch auf Wissensvermittlung setzen. Insgesamt wird es 20 Räume geben. Neben kulturhistorischen Schwerpunkten zur Historie des Spiels werden sich Räume auch einzelnen Themen wie dem Glücksspiel widmen. Konkret soll das Konzept im Februar vorgestellt werden.

Lange Tradition als Spielkarten- und Skatstadt

Der Name der Spiel-Erlebniswelt Yosephinum lehnt sich an den Standortnamen Josephinum an. Das Y wurde vor allem aus markenrechtlichen Gründen hinzuerfunden, da es bereits einige Institutionen namens Josephinum im deutschsprachigen Raum gibt.

Mit der Spielewelt schließt Altenburg an seine Tradition als Spielkarten- und Skatstadt an. Die Spielkartenproduktion ist bis ins 16. Jahrhundert hinein belegt. Außerdem wurde dort Anfang des 19. Jahrhundert das Skatspiel entwickelt. Mit ASS Altenburger hat obendrein ein Marktführer in Sachsen Spielkarten seinen Sitz vor Ort.