Gera. Kyiv Symphony Orchestra spielt Uraufführung in Gera

Ein denkwürdiges Ausrufezeichen setzt das Kyiv Symphony Orchestra mit einem Konzertereignis in Gera. Am 23. Februar, dem Vorabend des zweiten Jahrestages des russischen Überfalls auf seine ukrainische Heimat, musiziert das Orchester mit prominenter Unterstützung im dortigen Kultur- und Kongresszentrum (KuK): zum Gedenken der Kriegsopfer, zum Dank für die Hilfe und als Appell, um das Licht der Hoffnung zu beschwören.

Im Zentrum steht die Uraufführung des „Ukraine-Triptychons“ von Claus-Steffen Mahnkopf (61). Der in Potsdam beheimatete Komponist, der eine Professur an der Musikhochschule in Leipzig hält, hat dieses Werk für den Vorzeige-Klangkörper aus Kiew verfasst und, wie er unserer Zeitung sagte, „dem freien Volk der Ukraine gewidmet“. Solo-Stimmen für Sopran und zwei volkstümliche Instrumente – E-Gitarre und Cimbalon – sind darin vorgesehen.

Der Italiener Luigi Gaggaro ist Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters aus Kiew und dirigiert das Konzert.
Der Italiener Luigi Gaggaro ist Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters aus Kiew und dirigiert das Konzert. © Elke Lier | Elke Lier

Im zweiten Teil des Konzerts musiziert Star-Geiger Valeriy Sokolov das zweite Violinkonzert des ukrainischen Komponisten Jewhen Stankowytsch ((81). Der 37-jährige Virtuose, in Charkiw geboren und an der Yehudi-Menuhin-School in England ausgebildet, kommt praktisch direkt vom Bartók-Festival in der Hamburger Elbphilharmonie nach Gera. Umrahmt werden die beiden Höhepunkte von drei Klassikern: Max Bruchs „Kol Nidrei“, Richard Strauss‘ „Metamorphosen“ und der Egmont-Ouvertüre Ludwig van Beethovens.

Seit Sommer 2022 haben die Musikerinnen und Musiker des Kyiv Symphony Orchestra kriegsbedingt eine vorübergehende Zuflucht in Gera gefunden und gastieren als Botschafter ihres Landes in ganz Europa. Aktuell steht ein Auftritt in Warschau auf der Agenda. Nicht zuletzt, um für die humanitäre Unterstützung in Thüringen zu danken, ist nun das Konzertereignis in Gera angesetzt.

23. Februar, 19 Uhr, KuK Gera