Drei Schwestern leben in einem roten englischen Doppeldeckerbus, der gleichzeitig rollende Buchhandlung ist. Sie versorgen abgelegene Orte mit Lesestoff und lösen dabei mit Magie Probleme und Konflikte.

Im roten englischen Doppeldeckerbus leben, der gleichzeitig eine rollende Buchhandlung ist, und alle entlegenen Dörfer und Landstriche in Frankreich mit Lesestoff versorgen: Elfie (11), Magda (12) und Luna (18) genießen dieses Leben in vollen Zügen. Freiheit und Abenteuer hatten einen hohen Preis: Das Elternhaus der Drei ist abgebrannt, ihre Mutter gestorben, Luna hat die neue Existenz organisiert.

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In kräftigen bunten Farben zeigt uns Zeichnerin Mini Ludvin die Welt der drei Schwestern: die kernige Luna mit den kurzen, stahlblauen Haaren, die auch mal unter dem Bus liegt, um ihn zu reparieren. Den Wirbelwind Elfie mit dem roten abstehenden Schopf, die samt Teleskop die Nächte gern auf dem Busdach verbringt, um die Sterne zu beobachten. Die blonde, langmähnige Magda, modebewusst, verwöhnt und ständig am Handy. Ihr hat das Feuer, das die Drei heimatlos machte, besonders zugesetzt. Wie sehr, damit schockieren die Autor:innen Audrey Alwett und Christopher Arleston so geschickt, aber ohne Pathos, dass hier nicht verraten werden soll, worum es geht.

Alles schreibt Elfie in ihr Zauberbuch, von Anfang an, und stellt auch sich und ihre Schwestern vor.
Alles schreibt Elfie in ihr Zauberbuch, von Anfang an, und stellt auch sich und ihre Schwestern vor. © Toonfish | Mini Ludvin

Elfie verzaubert diese Welt. buchstäblich dank des Notizbuches von ihrer Mutter. Je mehr sie dort hinein schreibt, klebt und bastelt (zum Beispiel die Innenansicht des Bücherbusses), desto mehr der Edelsteine auf dem Einband beginnen zu funkeln – und was Elfie aus Papier faltet, wird lebendig. Zuerst hüpft plötzlich ein Origami-Frosch davon; das ist noch ein Versehen. Den Hexenbesen faltet Elfie aber ganz bewusst, als Eile geboten ist in Kermalo. Dieser kleine Ort in der Bretagne ist nur bei Ebbe ohne Boot zu erreichen und wegen einer verschwundenen Briefmarke seit Jahrzehnten in zwei Lager gespalten. Die Schwestern wollen die Bewohner wieder versöhnen, das machen sie zwar mit Magie, aber auch mit gesundem Menschenverstand und liebevoller List.

Von Paris aus machen sich die Mädchen auf in die französische Provinz.
Von Paris aus machen sich die Mädchen auf in die französische Provinz. © Toonfish | Mini Ludvin

Es ist die erste Station ihrer Reise durch kleine gallische Dörfer, deren Gegebenheiten Autorinnen und Zeichnerin liebevoll karikieren. Sie sparen auch bei den Mädchen nicht an feinem und derberem Humor und lassen sie in bester Abenteuerroman-Tradition Aufregendes erleben.

Der zweite Band der Comic-Reihe führt die Schwestern in die Provence, zu einem Schriftsteller, der nichts mehr zu Papier bringen kann. Band drei ist für Juni angekündigt: eine Weihnachtsgeschichte im Elsass mit aggressiven Lebkuchenmännchen; Band vier für Oktober. Dann rollt der rote Bus in die Pyrenäen, zum Großvater der drei Mädchen und auf die Spuren ihrer hexenden Vorfahren.

Audrey Alwett, Christopher Arleston (Szenario), Mini Ludvin (Illu.), Desirée Schneider (Übers.): Elfies Zauberbuch – Die verhexte Insel. Toonfish, 80 Seiten, 17,95 Euro, ab 10.
Audrey Alwett, Christopher Arleston (Szenario), Mini Ludvin (Illu.), Desirée Schneider (Übers.): Elfies Zauberbuch – Die verhexte Insel. Toonfish, 80 Seiten, 17,95 Euro, ab 10. © Toonfisch | Toonfish