Erfurt. Alle hören Taylor Swift? Wir empfehlen hingegen das neue Album von St. Vincent, die neue Klangräume erforscht. Und: Brian Enos Lebenswerk wird per Soundtrack gewürdigt – ansatzweise.

Alle reden von der allgegenwärtigen Taylor Swift und ihrem neuen Album, doch die musikalisch spannenderen Entwicklungen passieren auch dieses Mal neben dem Scheinwerfer-Spot der globalen Aufmerksamkeit. Nun ist St. Vincent keine Unbekannte und auch hier wurde vor der Veröffentlichung einer neuen Platte bereits viel vermutet und gemutmaßt. Doch die im Vorfeld kolportierte angebrochene Nine-Inch-Nails-Phase der Künstlerin ist eigentlich Quatsch. Ihr neues Album „All born screaming“ wartet gelegentlich zwar mit brachialen Soundelementen auf, etwa fiesen War-of-the-Worlds-Tröten in „Broken Man“.

Das Cover des Albums „All born screaming“ von St. Vincent.
Das Cover des Albums „All born screaming“ von St. Vincent. © Virgin Music

Die Künstlerin, die eigentlich Annie Clark heißt, erforscht allerdings einfach nur weitere Soundlandschaften auf ihrer kreativen Reise, mischt etwa 80er-Sounds mit Prog-Rock oder Björk mit Chic und Peter Gabriel („Big Time nothing“). Dave Grohl darf gleich auf mehreren Songs trommeln, Cate le Bon hilft wie jüngst bei Wilco bei vielen anderen Dingen. „Violent Times“ ist St. Vincents absolut gelungenes Experiment, einen James-Bond-Song aufzunehmen. Im Reggae „So many Planets“ gibt sie ein bisschen die Yoko Ono, „Sweetest Fruit“ hat betörende Girl-Group-Power. St. Vincent bleibt eine der rastlosesten, schillerndsten Musikerinnen unserer Zeit.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Brian Eno: Ein Soundtrack zu einem Lebenswerk

Das Cover des Soundtracks „Eno“ von Brian Eno.
Das Cover des Soundtracks „Eno“ von Brian Eno. © Universal Music Recordings

Wenn es auch unmöglich scheint, das Gesamtwerk Brian Enos zu erfassen: Irgendwo muss man ja anfangen. Warum also nicht mit einem Dokumentarfilm – und seinem Soundtrack. „Eno“, der Film, nutzt eine Software, die niemals dieselbe Doku zeigt. „Eno“, der Soundtrack, bringt 17 außerordentlich zugängliche Tracks – sogar mit viel Gesang vom ausgewiesenen Klangkünstler selbst – aus 50 Jahren zu Gehör.

Und beleuchtet ein eminentes Markenzeichen seiner Karriere: Kollaborationen. Es gibt Stücke mit David Byrne, John Cale, Cluster, Fred again, Tom Rogerson oder mit seinem Bruder Roger Eno. Drei unveröffentlichte Tracks erhöhen den Anschaffungswerk: zwei Session-/Live-Stücke und der herzwärmende lebensherbstliche Song „All I remember“. Insgesamt ein vielseitiges, abwechslungsreiches und anregendes Hör-Vergnügen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Mehr Musik-Tipps unserer Redaktion