Gera. Angelo Kelly tritt Mitte August mit seiner Familie im Geraer Hofwiesenpark auf. Unsere Zeitung verlost drei mal zwei Freikarten.

Angelo Kelly, jüngstes Mitglied der Kelly Family, spielt am Freitag, 16. August, 19 Uhr auf der Bühne im Geraer Hofwiesenpark. Begleitet wird der inzwischen 37-Jährige von seiner Familie – von seiner Frau Kira und den fünf Kindern. Auf „Irish Summertour“ präsentieren sie ihr Album „Irish Heart“, das es auf Platz zwei der Charts schaffte und insgesamt 33 Wochen in den Hitparaden vertreten war.

Herr Kelly, Anfang der 90er-Jahre sind Sie oft mit Ihrer Familie in der Geraer Innenstadt aufgetreten. Können Sie sich noch daran erinnern? Sie waren ja damals noch ein Kind.

Ja, als ich so neun bis zwölf Jahre alt war, haben wir in der Gegend generell viel gespielt. Gera haben wir sogar ein- bis dreimal im Jahr besucht. Es war ein guter Fleck für uns. Die Leute haben uns sehr herzlich empfangen. Ich hatte da sogar ein paar Freunde gefunden, die ich, wenn wir da waren, getroffen habe.

Inzwischen gehen Sie mit Ihren eigenen Kindern auf Tour. Fühlt es sich wie früher an?

Mit der Familie auf der Bühne zu stehen, ist schon etwas ganz Besonderes. Aber heute erlebe ich das aus einem anderen Blickwinkel. Nun bin ich der Vater und habe auch die meiste Verantwortung für die Show.

Wie viele Kinder von Ihren fünf stehen mit auf der Bühne?

Alle, die wollen. Das können sie relativ spontan entscheiden. Wir haben auch immer jemanden dabei, der sich während unserer Auftritte um sie kümmert. Gerade der Kleinste ist mit seinen dreieinhalb Jahren höchstens in der ersten Hälfte mal vorn auf der Bühne.

Leben Sie während der Tour im Bus – so wie früher?

Wir haben zwei Doppeldecker-Tourbusse, die mit Betten und allem Drum und Dran ausgestattet sind. Einen für die Familie und einen fürs Team. Gefahren wird in der Nacht, während wir schlafen. Das ist schon etwas komfortabler als früher.

Im Jahr 2010 hatten Sie und Ihre Frau aber vorübergehend tatsächlich einen alten Bus gekauft.

Stimmt, für drei Jahre sind wir damit durch Europa gereist und hatten in der Zeit auch keinen festen Wohnsitz. Aber danach sind wir wieder sesshaft geworden. Wir leben seit sechs Jahren in Irland.

Wie regeln Sie das mit der Schule? Touren Sie nur in der Ferienzeit oder gehen Ihre Kinder wie Sie und Ihre Geschwister nicht zur Schule? Sie sollten ja einst in Köln sogar zum Schulbesuch gezwungen werden.

In Deutschland kennt man nur die an einen Ort gebundene Schule. In fast allen anderen Ländern in Europa, Amerika, Australien gibt es auch Home Schooling. Damit bin ich aufgewachsen. Und seit 2010 praktizieren wir das auch mit unseren Kindern. Das ist in Irland kein Problem. Deutschland ist in diesem Bezug viel zu unflexibel.

Ihre Frau ist Rostockerin. Sie sind Ire, der in Spanien geboren wurde. Wie vielsprachig und multikulturell wachsen Ihre Kinder auf?

Wir sprechen hauptsächlich deutsch und englisch in unserer Familie. Ich bin zwar in Spanien geboren, habe davon aber nicht so viel mitbekommen. Meine älteren Geschwister schon eher. Aber als ich zwei Jahre alt war, sind wir dann schon nach Frankreich gezogen und danach nach Amerika. Mit 13, 14 hatte ich bereits in fünf verschiedenen Ländern gelebt. Ich bin also multikulti aufgewachsen. Und so wachsen auch unsere Kinder auf.

Sie sind auf Irish Summertour. Was erwartet die Konzertbesucher?

Seit wir in Irland leben, sind wir noch viel stärker von der irischen Musik geprägt worden. Das ist auch unserem aktuellen Album „Irish Heart“ anzuhören, das unglaublich erfolgreich war. Darauf sind eigene Songs von mir, von meiner Frau und den Kindern. Darüber hinaus ist das Programm mit vielen irischen Liedern, sogenannten Traditionals, bestückt. Das Schöne an irischer Musik ist, dass sie so emotional und facettenreich ist. Es gibt energiegeladene Lieder, die die Leute von den Stühlen holen, es gibt aber auch Stücke, die die Menschen zu Tränen rühren, wie „Danny Boy“, wenn es der achtjährige Joseph singt.

Ihre Kinder schreiben bereits Songs, wie Sie es auch schon mit sieben Jahren taten. Mit „I Can’t Help Myself“ komponierten Sie 13-jährig sogar den erfolgreichsten Song der Kelly Family.

Stimmt, ich habe mit sieben angefangen. Die ersten Lieder waren aber noch nicht so toll.

Sie waren als der Jüngste der Kelly Family ein Kinderstar, mussten sogar von Bodyguards beschützt werden. Wie empfinden Sie die Zeit im Rückblick?

Ich wurde von dem ganzen Trubel nicht traumatisiert, bin sogar sehr dankbar, das erlebt zu haben. Mit Größen wie Pavarotti auf der Bühne zu stehen, mit Eric Clapton und Elton John und sogar mal vor 250.000 Menschen zu spielen – davon träumt man als Musiker. Aber es gab sicher Einschränkungen. Ich wusste, dass ich nicht einfach mal so ohne Security durch die Stadt laufen konnte. Da war der Hype und die Hysterie, vor allem von jungen Mädchen, doch zu krass. Dem trauere ich aber auch nicht unbedingt nach.

Vor drei Jahren gelang der Kelly Family ein beeindruckendes Comeback. Wann gehen die Alten wieder auf Tour?

Wir werden von November bis Februar 41 Konzerte spielen. Fast alle sind ausverkauft. Es läuft echt gut.

Wir verlosen drei mal zwei Freikarten für das Geraer Konzert. Bei Interesse bewerben Sie sich bitte mit Namen und Adresse bis Donnerstag, 11. Juli, oder online unter diesem Link.