Erfurt. In der Kunsthalle Erfurt erzählt eine Kabinettausstellung Kindern vom Bauhaus, Paul Klee und seiner Liebe zu Katzen. Kuratorin Silke Opitz hat ein Buch zum Thema publiziert.

Als Paul Klee einmal nach seiner alternativen Lieblingsexistenz gefragt wurde, soll er geantwortet haben: „Katze bei mir“. Aus gutem Grund. Eine Katze, respektive Kater hatte bei Klee weder zärtliche Zuwendung noch auskömmliche Fütterung zu vermissen.

Sie hießen Güggeli, Fifi, Züsi, Budi, Bimbo oder Fritzie. Die Affinität des Malers und Bauhaus-Lehrers zu allem Kätzischen gilt als sicher dokumentiert. Er fotografierte seine aktuellen Favoriten und sie inspirierten ihn zu Porträts. „Katze und Vogel“ zum Beispiel, das uns nicht nur tief und geradezu hypnotisch in die Augen einer Katze blicken lässt, sondern auch in ihre geheimsten Träume. Ob es sich beim porträtierten Tier um Fritzie handelt, lässt sich nicht genau sagen, aber es ist ein schöner Gedanke.

Denn Fritzie, mit vollem Namen „Fripouille“, war mit den Klees 1921 von München nach Weimar gezogen, er genoss unter den Bauhäuslern einige Bekanntheit und ihm ist nun ein Buch nebst Kabinettausstellung in der Kunsthalle Erfurt gewidmet.

Fritzie tapst unbekümmert durch die Farbtöpfe

Keine schlechte Karriere für einen Kater, die Fritzie wiederum Silke Opitz zu verdanken hat. Die Kuratorin der Kunstemuseen Erfurt kam bei der Frage wie man Kindern vom Bauhaus erzählt, auf eben diesen Fritzie. Ein, wie sich Paul Klees Sohn Felix erinnerte, „halbwilder großer Tigerkater“, den seine Eltern von der Malerin und Designerin Suzanne Schülein geerbt hatten.

Ein ausgesprochener Künstlerkater, den Silke Opitz zusammen mit der französischen Malerin Mylène Rigaudie in ihrem Buch durch eine Idee-und Farbenwelt schickt, die für Kinder eher sprödes Thema ist. Die legendären Drachenfeste kommen vor, Direktor Gropius, Klassiker wie Kelers Bauhauswiege und das Haus am Horn. In der Malereiwerkstatt tapst Fritzie unbekümmert durch die Farbtöpfe, was Gropius mit dem Satz quittiert: „Bunt ist meine Lieblingsfarbe!“ Einer von vielen Sätzen, bemerkt Silke Opitz heiter, die Gropius gern zugeschrieben werden, jetzt schafft sie dafür gewissermaßen eine Quellenlage. Im Ernst ist die Narrenfreiheit, die Klees Kater sogar im Atelier genoss, aktenkundig.

Zur Sache:

Die Ausstellung ist vom 2. Mai bis zum 14. Juli geöffnet. Silke Opitz & Mylène Rigaudie: Bauhaus-Kater Fritzie, Revolver Publishing, 15 Euro.