Eisenach. Die Pläne für Saison 2019/20 wurden andernorts bekannt.

Ein Neuntklässler ist schwul und geht offen damit um. Probleme gibt es trotzdem. Sein Klassenlehrer ist auch schwul, hat sein Coming-out aber erst noch vor sich. – Dieses Zwei-PersonenStück „über das Verschweigen und den Mut zu sich selbst zu stehen“, so der Verlag, wurde 2015 in Kopenhagen uraufgeführt. Ihre deutschsprachige Erstaufführung erleben die „Geheimcodes“ von Simone Isabel Nørgaard im kommenden Herbst beim Landestheater Eisenach.

Das hat sein Coming-out, soweit es die eigenen Pläne für die Saison 2019/20 betrifft, zwar auch noch vor sich. Die Partner im Land, Meiningen und Rudolstadt, haben in der Gesamtschau Eisenach aber bereits geoutet, indem sie ihre Spielpläne vorstellten, zu denen das Landestheater seinerseits nicht unerheblich beiträgt.

Auf diesem Weg ist insbesondere bereits öffentlich, was das Junge Schauspiel unter seiner Chefin Christine Hofer so vorhat. Es ist das erste Programm, das sie selbst verantwortet. Hofer wird die „Geheimcodes“ inszenieren, aber auch Friedrich Schillers bürgerliches Trauerspiel „Kabale und Liebe“. Und sie versucht zudem, das alte Lustspiel „Charleys Tante“ von Brandon Thomas für junges Publikum fruchtbar zu machen: eine Klamotte mit einem Kerl in Frauenklamotten (wir berichteten). Das könnte in einen der Verwirrung der Geschlechter gewidmeten Abend münden.

Franziska Marie Gramss inszeniert Ulrich Hubs Lessing-Bearbeitung „Nathans Kinder“, in der Recha ins Zentrum rückt und die Ringparabel erzählt. Und Hofers Vorgänger in Eisenach, Stephan Rumphorst, macht aus Elizabeth Shaws Bilderbuch „Der kleine Angsthase“ ein Kinderstück: eine Mut-Mach-Geschichte, die in der DDR ein Klassiker wurde.

Vom Ballettensemble ist bislang bekannt, dass Hausherr Andris Plucis mit ihm Strawinskys „Petruschka“ und Ravels „Boléro“ zu einem Abend verbindet.

Gestern gab es ein Gespräch auf der Wartburg. Geplant ist, „Die 10 Gebote“, die zweite Koproduktion von Plucis und Eisenachs Ballett mit Hasko Weber und dem Weimarer Schauspiel, nächsten Sommer dort zu zeigen. Die Uraufführung findet zuvor Ende Mai im DNT statt.