Weimar. Einen „Liebesbrief an die australische Wildnis“ nennt der Komponist Nigel Westlake sein Oboenkonzert „Spirit of the Wild“.

Einen „Liebesbrief an die australische Wildnis“ nennt der Komponist Nigel Westlake sein Oboenkonzert „Spirit of the Wild“. Als europäische Erstaufführung erklingt es am Donnerstag, 30. Januar, in der Weimarhalle. Wir sprachen mit dem Komponisten.

Was war die Inspiration für Ihr Oboenkonzert „Spirit of the Wild“?

Es ist ein Liebesbrief an die australische Wildnis. Ich habe es nach dem Besuch von Bathurst Harbour komponiert, einer Wasserstraße an der Südwestküste von Tasmanien. Fast gänzlich unberührt von der Zivilisation, war diese Gegend Jahrtausende lang die Heimat eines Aborigines-Stammes namens Needwonnee. Es ist ein magischer Ort, den man nur zu Fuß, per Boot oder mit dem Flugzeug erreichen kann.

Wie würden Sie Ihr Werk
beschreiben?

Meine musikalische Sprache ist melodisch geprägt und sehr rhythmisch. Sie fußt auf einer generell zugänglichen harmonischen Logik und hat den Anspruch, die Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen. Ich versuche auch mit jedem Werk, die Grenzen der instrumentalen Techniken weiter auszureizen.

Wie beeinflussen die Feuer in Aus-tralien Ihre Arbeit?

Während ich diese Antworten schreibe, sitze ich in meinem Studio mitten in Sidney und versuche, normal zu atmen! Denn in der Luft hängt der stechende Geruch von brennenden Wäldern, und über der Stadt hat sich seit Oktober eine dichte Decke aus Rauch gebildet. Wie alle Australier befinde ich mich in einem Schockzustand und beklage diese furchtbare Tragödie, die unsere Wildnis zerstört und viele Leben von Menschen und Tieren gefordert hat. red

Weimarhalle, Donnerstag, 30 Januar, 19.30 Uhr, Sinfoniekonzert des Orchesters der Musikhochschule Weimar. Solistin: Fanny Kloevekorn (Oboe), Leitung: Professor Nicolás Pasquet. Die weiteren Werke des Abends sind Sergej Rachmaninows „Sinfonische Tänze“ op. 45 sowie zu Beginn die „Feuervogel“-Suite von Igor Strawinsky. Eintrittskarten zu 15 Euro gibt es bei der Tourist-Information sowie an der Abendkasse.