Sondershausen. Viele für Laien verborgene Bedeutungen von baulichen Details und künstlerischen Darstellungen im Schloss erfahren Besucher bei den Thüringer Schlössertagen.

Geheimnisvolle Symbole von Macht und Mystik, versteckt in vielen kleine Details oder im Prunk gewaltiger Säle zur Schau gestellt, konnten Besucher im Schloss Sondershausen jetzt mit eigenen Augen entdecken. Von den Kellerkatakomben über Zimmer mit symbolbeladenen Stuckgewölben bis hin zu den prächtigen Deckengemälden in den weitläufigen fürstlichen Gemächern gab es bei den Führungen anlässlich der Schlössertage Thüringen in der Sondershäuser Fürstenresidenz viel zu bestaunen.

Sogar alchimistische Formeln führte Bettina Bärnighausen, die stellvertretende Museumleiterin, in den auf den ersten Blick verwirrend vielfältigen Stuckelementen des Kleinen Gewölbes am Wendelstein vor Augen. Unverkennbar als Zeichen fürstlicher Macht geschaffen, weisen aber auch die Figuren und Deckengemälde im Riesensaal viele Details auf, deren Bedeutung sich erst beim genauen Betrachten erschließen. Die nötigen Hinweise, um die Anspielungen in den opulenten Darstellungen antiker Gottheiten und Fabelszenen zu entschlüsseln, gab Museumspädagogin Hannelore Kutscha Gästen am Sonntagmittag. Zu sehen und von Museumsmitarbeitern erklärt, bekamen die Gäste im Schloss und auch im angrenzenden Park während der Schlössertage noch viele weitere Zeugnisse von Macht und Reichtum der früheren Residenten.

Eine kurzweilige Führung bot Caroline Richter am Montag für Kinder. Auf Entdeckungsreise unter dem Motto „Ich sehe was, was du nicht siehst...“ führte die Restauratorin im historischen Gewand durch die Ahnengalerie und ließ die kleinen Besucher ganz genau die Gemälde studieren, während sie den Eltern und Großeltern die Heiratspolitik, die dynastischen und familiären Beziehungen erläuterte. Im Steinzimmer waren wieder die Jüngsten gefragt, die sagen sollten, wem die hier ausgestellten Kleider gehörten. Dass die nicht nur von Prinzessinnen, sondern bis zum 7. Lebensjahr auch von Prinzen getragen wurden, erstaunte alle.