Eichsfeld. DRK-Kreisverband Eichsfeld setzt auf Begleiter für pflegende Angehörige. Ein Beratungsmobil geht jetzt auf Tour.

Die Pflege von Angehörigen ist ein 24-Stunden-Job, Tag und Nacht sind die Frauen und Männer, die diese Aufgabe übernommen haben, beansprucht. Im Alltag werden sie oft mit vielfältigsten Problemen konfrontiert, trotzdem übernehmen viele Eichsfelder die verantwortungsvolle Aufgabe gern.

Um sie zu unterstützen, hat der Kreisverband Eichsfeld des Deutschen Roten Kreuzes Pflegebegleiter ausgebildet. Fünf der neuen Helfer konnten nun ihre Zertifikate in Empfang nehmen. „Mittlerweile haben wir zehn Pflegebegleiter und drei Projektinitiatoren, die ehrenamtlich arbeiten. Zudem werden aktuell zwei Pflegebegleiterinnen bei uns ausgebildet“, sagt DRK-Vorstandsmitglied Florian Blacha. Beworben hat sich der Kreisverband für das Netzwerk Pflegebegleiter, das von der Ehrenamtsstiftung gefördert wird.

Ehrenamtliche Pflegebegleiter verstehen sich als Ansprechpartner für die Pflegenden nicht als Pfleger, denn sie übernehmen keine pflegerischen Tätigkeiten. „Vielmehr ermutigen sie die Frauen und Männer, die sich liebevoll um ihre Angehörigen kümmern, auch mal an sich selbst zu denken. Denn auch das ist wichtig“, erklärt Blacha.

Die Begleiter stehen zur Seite, suchen individuell und unbürokratisch mit pflegenden Angehörigen nach Lösungen. Mit ihnen kann man reden. „Die Sorgen und Probleme werden selbstverständlich diskret behandelt, und die Lösungsvorschläge sind trägerneutral“, betont der DRK-Mann.

Aufgabe der Ehrenamtlichen ist es, die Familien zu unterstützen und zu stärken. Bei allem soll es aber auch um Entspannung gehen, darum, vom Alltag kleine Auszeiten zu nehmen. Mit Pflegebegleitern kann man auch mal einen Kaffee trinken, einen entspannten Schwatz machen oder einen Spaziergang. „Oder einfach mal das Herz ausschütten“, sagt Blacha, der nicht unerwähnt lässt, dass soziale Kontakte von Bedeutung sind.

Ganz gleich ob Frau oder Mann, wer sich sozial engagieren möchte, ist willkommen, sagt Stephan Köhler, der beim DRK für den Bereich Ansprechpartner ist. Fachwissen müssen die Begleiter nicht mitbringen, sie werden geschult. Allerdings sollten die neuen Mitstreiter einfühlsam, verständnisvoll und freundlich sein. Und wer selbst schon in einer solchen Situation war, kann diese noch besser verstehen. „Für pflegende Angehörige ist es gut, wenn es auch Menschen außerhalb der eigenen Familie gibt, die einem zuhören, ein offenes Ohr haben. Manchmal braucht es jemanden, der einfach da ist“, sagt Blacha. Doch er verweist darauf, dass Pflege nicht nur mit Leid zu tun hat, sondern auch mit Freude und Dankbarkeit.

Mit dem Beratungsmobil „Pflegebegleitung“ geht das DRK jetzt auf Tour. Willkommen sind alle, die unter anderem eine Pflegebegleitung suchen, die Hilfe beim Ausfüllen von Formularen brauchen oder bei einem Kaffee mit einem Begleiter reden möchten.

Wer sich für das Thema Pflegebegleiter interessiert, kann sich an das DRK wenden: (036074) 96414, E-Mail: ehrenamt@drk-eichsfeld.de

Folgende Haltepunkte werden vom DRK-Kreisverband im Landkreis Eichsfeld in diesem Jahr angeboten:

27. März, 14 bis 17 Uhr, Großbodungen, Edeka Schneider

2. April, 14 bis 17 Uhr, Dingelstädt am Anger

8. Mai, 14 bis 17 Uhr, Worbis, Edeka Glahn

12. Juni, 9 bis 12 Uhr, Leinefelde auf dem Zentralen Platz

25. Juni, 14 bis 17 Uhr, Küllstedt am Schenkplatz

3. Juli, 14 bis 17 Uhr, Teistungen am Rewe

21. August, 14 bis 17 Uhr, Breitenworbis, Edeka Seidenstücker

17. September, 10 bis 14 Uhr, Niederorschel, Edeka Hornung

23. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Dingelstädt am Anger